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Rüsten Sie sich für Ihren Ruhestand, er kommt schneller als Sie denken.

Das Wort „rüsten“ klingt ein wenig nach Vorbereiten auf einen Kampf. Niemand wünscht sich Unfrieden, schon gar nicht im Ruhestand. Jedoch könnte der Ruhestand für diejenigen zum Überlebenskampf werden, die sich während ihrer Jahre im Erwerbsleben nicht aktiv um ihre Altersabsicherung kümmern.

In dem heutigen Blogartikel möchte ich mich vor allem an die UnternehmerInnen, FreiberuflerInnen und Angestellte der oberen Gehaltskategorie wenden. Diese Berufsgruppen haben in Bezug auf die Altersvorsorge nochmal ganz spezielle Herausforderungen. Erfahren Sie heute, was Sie tun können, um auch später das Leben zu führen, das Sie sich wünschen.

  1. Es fehlt Ihnen die Zeit, sich um Ihre Altersvorsorge zu kümmern. Unternehmerische Tätigkeit oder eine gehobene Position als Führungskraft bedeutet Einsatz, Engagement, oftmals auch jede Menge (unbezahlte) Überstunden. Viele Leitende Angestellte arbeiten deutlich mehr als das vertraglich festgeschriebene Pensum und ein 8-Stunden-Tag ist auch für viele Angestellte ein frommer Wunsch. Bei Unternehmern kommt zu der hohen Arbeitsbelastung noch das unternehmerische Risiko hinzu. Ich selbst komme aus einer Unternehmer-Familie. Mein Opa hatte eine Schreinerei und war in meinen Augen gefühlt immer am arbeiten. Der wohlverdiente Feierabend stellte sich erst am Samstag Nachmittag ein. Für den Nachmittags-Kaffee hatte meine Oma Kuchen gebacken und die ganze Familie versammelte sich an der Kaffee-Tafel. Da hatte dann auch mein Opa Feierabend. Sonntags wurde selbstverständlich nicht gearbeitet. Am Sonntag gingen meine Großeltern in die Kirche.
    Wenn ich mich heute daran zurückerinnere, hätte mein Opa sicherlich auch keine Lust gehabt, sich in seiner Freizeit mit Geldanlage, Investmentfonds oder sonstigen Möglichkeiten der Altersvorsorge zu beschäftigen. Er war froh, dass er endlich Feierabend hatte und das Wochenende genießen konnte.
    So geht es bestimmt auch heute noch vielen beruflich voll ausgelasteten Menschen. Ihnen fehlt die Zeit, sich dem Thema Altersvorsorge zu widmen. Zeit verbringen zu können mit den Menschen, die man liebt und die Dinge tun zu können, die man gerne tut ist heutzutage für viele Menschen ein Luxus geworden.
  2. Das Thema Altersvorsorge ist nicht sexy. Wer beschäftigt sich schon gerne mit „alt-sein“?! Wenn wir über Altersvorsorge nachdenken, erscheint automatisch bei den meisten im Kopf ein Bild von einem älteren, langsam aber sicher hinfällig werdenden Menschen. Wer denkt darüber schon gerne nach? Niemand. Es hilft jedoch leider nicht weiter, das Thema zu verdrängen und aufzuschieben. Eine Idee, um sich selbst zu motivieren, das Thema anzugehen liegt meiner Meinung nach darin, sich die positiven Seiten des Ruhestandes bewusst zu machen. Vielleicht gibt es etwas in Ihrem Leben, das Sie schon immer gerne einmal machen wollten, jedoch nie die Zeit dafür fanden. Ein neues Hobby, eine größere Reise, eine ehrenamtliche Tätigkeit ausüben, was auch immer Sie sich vorstellen können. Wünsche und Träume erzeugen positive Emotionen, wenn wir uns genau ausmalen, wie es sein wird, wenn wir unsere Träume realisiert haben werden. Für die meisten Träume braucht es irgendwie Geld. Je nach dem was Sie sich wünschen, braucht es Geld, das zum gewünschten Zeitpunkt zur Verfügung stehen muss. Je konkreter Sie planen, desto einfacher ist auch die Hochrechnung der Summen, die Sie zur Erfüllung Ihrer Wünsche benötigen. Das kann alles bereits frühzeitig geplant werden. Malen Sie sich also möglichst konkret aus, wie Ihr Ruhestand später mal aussehen soll und beantworten Sie sich konkret die Fragen: „Was soll sein und was würde die Erreichung dieses Ziels für mich bedeuten?“
  3. Sie sind top ausgebildet, liefern in Ihrem Job ein exzellentes Arbeitsergebnis ab und sind Fachmann/Fachfrau in Ihrem Beruf. Um dorthin zu gelangen, haben Sie viel Zeit und Energie aufgewendet. Es fehlt an Wissen, die bestehenden Möglichkeiten der Vorsorge zu analysieren, vollkommen zu durchdenken und auf die eigene Lebenssituation zu übertragen. Zu mir kommen oft Menschen in die Beratung, die mir ihre Verträge vorlegen und mich fragen: „Was habe ich hier überhaupt abgeschlossen und wird das reichen für meine Rente?“ Der Markt an Altersvorsorgeprodukten ist gefühlt unendlich groß. Es gibt jede Menge Anlagemöglichkeiten, Angebote von Banken, Versicherungen, Finanzdienstleistern und jeder hat „das tollste“ Produkt, das verspricht zumindest die Werbung. Man kann an dieser Stelle den zukünftigen Rentnern noch nicht einmal einen Vorwurf machen. Es gibt hierzulande kaum eine Instanz, die objektiv und unabhängig informieren würde. Zudem gibt es in den öffentlichen Schulen kein einziges Schulfach über Finanzen, Umgang mit Geld oder gar Altersvorsorge. Die Menschen werden hier vollkommen alleine gelassen. Keine staatliche Instanz ist bereit, hier Bildungsarbeit für ein (über-)lebenswichtiges Thema im Alter zu leisten. Einzig die Verbraucherzentralen möchten hier eine gewisse unabhängige Information zu verschiedenen Altersvorsorgemaßnahmen bereitstellen. Jedoch stoßen auch diese Institutionen immer wieder an Grenzen.
    Am Ende des Tages steht der zukünftige Rentner vor der Entscheidung, seine Altersvorsorge selbst in die Hand zu nehmen und sich selbst breit zu informieren oder sich einen kompetenten und vor allem unabhängigen Berater zu suchen, der/die ihm weiterhilft und sich seiner Anliegen annimmt.
  4. Bei all denjenigen, die während ihres Berufslebens immer gut verdient haben, klafft oft eine große Lücke zwischen dem gewohnten Gehaltsniveau und dem Rentenanspruch aus der gesetzlichen Rente. Die Beitragsbemessungsgrenze für die gesetzliche Rente liegt derzeit bei EUR 87.600. Bis zu diesem Jahresgehalt zahlen Sie in die gesetzliche Rente ein. Wenn Sie nun z.B. ein Jahresgehalt von EUR 200.000 beziehen, zahlen Sie trotzdem nur bis zur Beitragsbemessungsgrenze in die GRV ein. Diese Beitragsbemessungsgrenze ist damit auch die Grenze für Ihre gesetzliche Rente. Mehr als den Maximalbetrag werden Sie aus der GRV nicht bekommen. Heißt mit anderen Worten: Sie sind an ein hohes Gehalt von z.B. EUR 200.000 gewöhnt, „fallen“ dann als Rentner jedoch zurück auf die maximale Rente, die Sie auf Basis der Beitragsbemessungsgrenze von EUR 87.600 beziehen können. Diese Lücke zwischen Ihrem gewohnten Gehalt und Ihrem Anspruch an die GRV sollten Sie rechtzeitig füllen. Meist verfügen Angestellte der oberen Gehaltsklasse nochmal über eine zusätzliche betriebliche Altersvorsorge, können die Vorteile von Deferred Compensation nutzen usw. Deferred Compensation ist ein auf die Zukunft gerichtetes Zahlungsversprechen, das der Arbeitgeber seinen Angestellten machen kann. Damit verbunden sind auch bestimmte steuerliche Vorteile. Informieren Sie sich am besten bei Ihrem Arbeitgeber über die Möglichkeiten der betrieblichen Altersvorsorge.

Wenn Sie die Planung Ihrer Altersvorsorge nun angehen möchten, rate ich Ihnen zunächst, sich einmal bewusst zu machen, wie Sie später in der Rente leben möchten. Notieren Sie sich und rechnen Sie unter Berücksichtigung der Inflation hoch, wieviel Geld Sie zum Leben brauchen und welche Ausgaben Sie voraussichtlich haben werden. Bestimmte Kosten, die im Berufsleben anfallen, haben Sie in der Rente nicht mehr. Dafür haben Sie eher mehr Kosten für die Freizeitgestaltung, da Sie ja wesentlich mehr Zeit haben.

Schauen Sie als nächstes nach, was Sie an Ansprüchen gegenüber der gesetzlichen Rente sowie gegenüber Ihres Arbeitgebers haben. Dann prüfen Sie, was Sie darüber hinaus abgeschlossen haben, möglicherweise Renten- oder Lebensversicherungen und fragen Sie bei Ihrer Versicherung nach den aktuellen Vermögensständen. Damit können Sie bereits gut selbst errechnen, wie Sie für Ihren Ruhestand aufgestellt sind.

Gerne helfe ich Ihnen weiter, wenn Sie Unterstützung bei der Planung Ihrer Altersvorsorge benötigen.

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Carmen Stephan
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