Von erfolgreichen Investoren lernen: suchen Sie sich Vorbilder.

von | Mai 10, 2023

Nahezu jeder hat mal klein angefangen. Bis auf einige wenige mussten alle erfolgreichen Investoren durch die teilweise harte Schule der Kapitalmärkte gehen. Ich selbst auch. Dabei habe auch ich einige blaue Flecken und Schrammen kassiert. Zum Glück sind diese längst verheilt. Die Lehren daraus habe ich mir jedoch für immer eingeprägt. In dem heutigen Artikel möchte ich Ihnen einige von meinen Lehrstücken mitgeben. Lernen Sie aus Fehlern, die andere gemacht haben. Das ist die klügste Art zu lernen.

  • Geduld haben
    Geduld und Langmut sind solche langweiligen Eigenschaften, die heute in unserer schnelllebigen Welt aus der Mode gekommen scheinen. Getoppt werden Geduld und Langmut nur noch von Disziplin. Gäääähn. Damit lockt man tatsächlich kaum noch einen jungen Anleger hinterm Ofen hervor.
    Trotzdem möchte ich heute eine Lanze brechen für diese altmodischen Eigenschaften. Kein geringerer als Warren Buffett himself ist das große Vorbild, unter anderem in Sachen Geduld, Langmut und Disziplin. Buffetts Persönlichkeit ist so sehr geprägt von diesen Eigenschaften, dass er damit in seinem langen Leben, er ist heute 92 Jahre alt ein gigantisches Vermögen angehäuft hat. Buffett, der vor wenigen Tagen, also am Samstag, den 6. Mai anlässlich der Jahreshauptversammlung von Berkshire Hathaway zu mehr als 40.000 Aktionären sprach, gilt als eine Ikone des Value-Investing, des sog werthaltigen Investierens. Auch er hat mal klein angefangen und war sich nicht zu schade, als Junge Zeitungen auszutragen. Damals war er noch nicht reich, aber er hatte Ziele und brachte für ihre Erreichung das nötige Maß an Geduld und Langmut mit. Geduld und ein langer Atem werden am Aktienmarkt fast immer belohnt.
    Natürlich waren auch andere Eigenschaften wie z.B. sein messerscharfer Verstand, gute Kontakte und auch ein gutes Gespür für Investmenttrends seine Erfolgsfaktoren. Wäre er jedoch ungeduldig gewesen und hätte die Flinte nach den ersten Misserfolgen ins Korn geworfen, wäre er nie da wo er heute ist.

  • Regelmäßig investieren
    Regelmäßig zu investieren klingt einfacher als es ist. Es bedeutet nämlich, auch in Zeiten, in welchen das Investieren nicht so viel Spaß macht, trotzdem dranzubleiben und jeden Monat einen gewissen Geldbetrag in sein Depot zu schieben.
    Diese Weisheit hat mich mein Opa gelehrt. Mein Opa war einer meiner großen Vorbilder in Sachen Geld und Finanzen. Er war Schreinermeister und hatte seinen eigenen Betrieb mit Angestellten und zahlreichen Lehrlingen. Mein Opa hat schon zu mir als kleines Mädchen immer gesagt: „Carmen, du wirst nicht reich, von dem Geld das du später mal verdienst. Du wirst reich von dem Geld, das du nicht ausgibst.“ Da hatte mein Opa recht und ich bin heute noch froh, dass ich einige Weisheiten über Geld schon so früh gelernt habe. Natürlich habe auch ich in meinen jungen Jahren Zeiten gehabt, wo ich das mit dem regelmäßig sparen und mit dem „nie mehr Geld ausgeben als ich habe“ nicht so ernst genommen. Die Strafe in Form von hohen Dispozinsen folgte meinem verschwenderischen Geldausgeben für Urlaub, Auto und Party feiern auf dem Fuße. Aber so ist es halt manchmal. Aus Fehlern wird man klug.

  • Ziele setzen und verfolgen
    Sich Ziele zu setzen ist eine Erfolgsgewohnheit vieler wohlhabender Menschen. Aber nicht nur viele finanziell erfolgreiche Menschen setzen sich Ziele. Auch z.B. ein Buch zu schreiben, eine Familie zu gründen oder in einer bestimmten Sportart herausragend zu sein sind Ziele, die zunächst nichts mit Geld zu tun haben.
    Beim Ziele setzen ist vor allem eines wichtig: Schreiben Sie Ihre Ziele auf. Machen Sie eine schriftliche Zielplanung und lesen Sie sich Ihre Ziele immer wieder durch. So werden Sie immer wieder an Ihre Ziele erinnert. Außerdem prägt sich Ihr Gehirn die Ziele viel eindeutiger und klarer ein, wenn Sie sie schriftlich fixieren.
    Vor vielen Jahren wurde an einer Universität in den USA ein Experiment durchgeführt. Man fragte die Absolventen eines Jahrgangs nach ihren Lebenszielen. Die meisten von den Absolventen hatten vage Ziele in der Richtung: Job suchen, arbeiten, irgendwann Familie gründen usw. Einige hatten gar keine Ziele. Einige wenige hatten jedoch ganz konkrete Ziele und klare Vorstellungen davon, was sie im Leben erreichen wollen. Diese Absolventen hatten ihre Ziele nicht nur im Kopf, sondern auch schriftlich fixiert.
    Das Experiment sah vor, dass die Absolventen über die nächsten dreißig Jahre locker begleitet wurden. Insbesondere war für die Versuchsleiter interessant zu beobachten, wie sich die Menschen mit den schriftlich fixierten Zielen entwickelt haben. All diese ehemaligen Absolventen mit den schriftlich fixierten Zielen hatten ihre Ziele erreicht, waren überdurchschnittlich erfolgreich, verdienten deutlich mehr Geld und hatten ein überdurchschnittliches Vermögen angehäuft.

Planen Sie also Ihre Ziele ganz konkret und schreiben Sie sie nieder.

Was könnten Beispiele sein für finanzielle Ziele, die Sie attraktiv finden?

  • Genügend Ersparnisse haben, um ein Sabbatical zu machen
  • Ausreichend Geld haben für den Sprung in die Selbständigkeit
  • Einen Kredit möglichst schnell abgezahlt haben, vor allem wenn es sich dabei um einen Konsumkredit handelt
  • In der Rente jeden Monat den Betrag zur Verfügung zu haben, den Sie für Ihren gewünschten Lebensstandard brauchen
  • Ihre Kinder gegen Unfälle, Arbeitskraftverlust oder sonst ein unerwünschtes Ereignis abzusichern.
    Die Liste der Wünsche und Ziele kann sehr lang sein und ist sehr individuell. Schauen Sie sich Ihre schriftlich fixierten Ziele und Wünsche daher immer wieder an und ergänzen Sie sie, falls nötig. Ihre Erfolgsquote wird sich allein durch das Aufschreiben Ihrer Ziele deutlich erhöhen.

Wenn Sie gerne einen Gesprächspartner für Ihre ganz persönliche Ziele- und Wünscheliste hätten, stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.

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Carmen Stephan

Finanzberatung für Frauen | Frankfurt am Main

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