Ein wichtiges Thema bei jeder Investmententscheidung ist die Streuung deiner Geldanlage über mehrere Vermögensklassen oder Asset-Klassen: breit gestreut.
Kennst du den Spruch: „Lege nicht alle Eier in einen Korb“?
Schon der gute alte Harry Markowitz, seines Zeichens Begründer der Portfolio-Theorie, für die er 1990 den Nobelpreis in Ökonomie bekam, brachte seine komplizierten Gedankengänge auf einen einfachen Nenner: Lege nicht alle Eier in einen Korb.
Beate Sander, von der ich dir in meinem letzten Blogbeitrag schon erzählt habe, fasst diese Börsenregel in dem Satz „Breit gestreut – nie bereut!“ zusammen.
Logisch, oder? Klingt doch fast trivial. Trotzdem wird diese eherne Regel immer wieder ignoriert.
Auch wenn der Tipp noch so heiß, die Verlockung noch so groß: setze nie nur auf ein einziges Pferd, sondern habe am besten gleich einen ganzen Stall voll guter Rennpferde. Wenn eines der Pferde mal lahmt oder ganz ausfällt, hast du immer noch genügend andere Player im Stall, mit welchen du das Rennen machen kannst.
Was hast du davon, wenn du deine Investments streust ?
1. Du verteilst dein Risiko auf mehrere Töpfe
Es kommt zwar nicht wirklich oft vor, dass große, börsennotierte Unternehmen pleite gehen. Die jüngste Vergangenheit hat jedoch gezeigt, dass auch DAX-Unternehmen in Konkurs gehen können. Das ist dramatisch. Wenn du dann einen Großteil deines Vermögens auf nur wenige Aktien gesetzt hast und der Verlustbringer dabei war, hast du mit Zitronen gehandelt. Das kannst du vermeiden.
Deshalb verteile dein Geld lieber auf mehrere Wertpapiere, am besten auf aktiv oder passiv gesteuerte Investmentfonds. Dann ist der Verlust zwar unerfreulich, hält sich jedoch im Rahmen, denn du hast dein Risiko verteilt.
Investiere nicht nur in Aktien, sondern nimm auch andere „Asset-Klassen“ wie es in der Fachsprache heißt, hinzu.
Asset-Klassen sind Arten von Investments. Das sind z.B. festverzinsliche Wertpapiere, Rohstoffe, Immobilien oder auch Cash. Diese verschiedenen Asset-Klassen entwickeln sich in normalen Börsenphasen nicht parallel. Das heißt wenn Aktien steigen fallen festverzinsliche Wertpapiere und umgekehrt. Das ist zwar nicht immer so und es gibt Phasen, wo sowohl Aktien als auch Anleihen steigen bzw. fallen. Trotzdem macht es Sinn, auf alle Asset-Klassen zu setzen. Cash solltest du sowieso immer genug in Petto haben, um günstige Gelegenheit zum (nach-) kaufen zu nutzen.
Investiere nicht nur in Deutschland, sondern investiere weltweit und über viele verschiedene Branchen. Ich sehe ganz häufig Depots, die nur deutsche Aktien und Deutschland-Fonds enthalten. Das ist zwar nachvollziehbar, macht aber gar keinen Sinn. Hintergrund dafür ist, dass deutsche Anleger das Gefühl haben, an deutschen Unternehmen „näher dran“ zu sein und mitzubekommen, wenn etwas aus dem Ruder läuft. Dann könnten sie rechtzeitig verkaufen.
Das funktioniert leider meistens überhaupt nicht.
Es gibt dafür sogar einen Fachbegriff aus der Anlegerpsychologie dafür, man spricht vom sog. Home-Bias oder auch von der Heimatmarktneigung. Dieser Home-Bias besagt, dass Anleger vor allem in ihrem Heimatmarkt investieren, da sie dort eher das Gefühl der Kontrolle hätten. Das gilt nicht nur für deutsche Anleger, sonder es gibt dieses Phänomen in anderen Ländern auch. Briten haben vor allem britische Wertpapiere, Franzosen französische und US-Amerikaner hauptsächlich US-Werte im Depot. Das Problem dabei ist: Du gehst mit Scheuklappen durch die Welt und vergibst dir eine Menge Chancen, die sich auf anderen Märkten ereignen. Tatsächlich bist du im Heimatmarkt nicht näher dran und der Gedanke, Kurs-relevante Entwicklungen kontrollieren zu können, ist schlicht weg eine Illusion, eine Kontroll-Illusion. Also, vergiss es.
Bau dir dein Depot lieber anhand einer klaren Zielrichtung mit eindeutiger Strategie zusammen.
Überlege dir,
- wie langfristig du investieren möchtest
- wie hoch deine Rendite-Erwartung ist
- wie groß deine Schmerztoleranz ist
An der eigenen, nicht vorhandenen Schmerztoleranz scheitern leider viele Anleger und verkaufen ihre Bestände, wenn die Börsen crashen. Sie machen dann aus Buch-Verlusten echte Verluste. Buch-Verluste heißen so, weil sie nur „in den Büchern“ und nicht auf deinem Konto stehen. Sie stehen erst dann auf deinem Konto mit einem Minus, wenn du verkaufst. Sitze im Zweifel einen Börsencrash lieber aus, anstatt Verluste zu realisieren. Es gibt immer mal wieder Börsenphasen, die bereiten Anlegern, egal ob Privatanleger oder Profiinvestor schlaflose Nächste. Erst im März diesen Jahres hatten wir eine solche Situation. Sicher, es reguliert sich früher oder später alles wieder. Aktien fallen und steigen, festverzinsliche Wertpapiere fallen und steigen. Wann neue Höchststände zu erwarten sind, ist jedoch vorher nicht bekannt.
An der Börse wird weder zum Einstieg noch zum Ausstieg geläutet. Das müssen Anleger schon selbst herausfinden. Mit einer eindeutigen Strategie und einer klaren Zielrichtung überstehst du jedoch selbst schwierige Börsenphasen.
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