Die wahren Risiken bei der Altersvorsorge

von | Okt. 8, 2025

Um es gleich vorwegzunehmen, es geht heute nicht um das Risiko, das Aktien/Aktienfonds mit sich bringen. Klar, es gibt Risiken, wenn man in Aktien investiert, aber das Aktienmarktrisiko ist bei weiterem nicht das größte Risiko, wenn es um Ihre Altersvorsorge geht. Warum das so ist, erläutere ich in diesem Blogbeitrag.

Viele Menschen sind der Ansicht, dass Aktienanlagen für die Altersvorsorge unangemessen seien, „weil Aktien so riskant sind.“ Das antwortete mir kürzlich eine etwa 55-jährige Damen auf meine Fragen, warum sie bisher für ihr Alter nur mit einem Tagesgeldkonto vorgesorgt habe. Ich habe schon häufig vor allem von Frauen gehört, dass sie mit ihrem Geld nicht zocken wollen und sie lieber ganz konservativ vorsorgen möchten.

Kann ich teilweise verstehen, man will keine Risiken eingehen, aber mit dem Tagesgeldkonto geht man ein ganz großes Risiko ein, nämlich dass das Geld durch die Inflation immer weniger wert wird.

Das bringt uns leider niemand bei, wir lernen diese Zusammenhänge nicht in der Schule und auch sonst werden in den Medien Aktieninvestments oft gleichgesetzt mit Verlustrisiken.

Wir wollen heute mal auf die wahren Risiken bei der Altersvorsorge schauen und ich kann Ihnen jetzt schon sagen: Das Aktienmarktrisiko ist das kleinste Risiko, das Sie eingehen, wenn Sie Ihr Altersvorsorge starten.

Risiko Nummer eins: Nicht investiert sein.
Warren Buffett sagte einmal, dass das größte Risiko das Risiko des Nicht-Investierens ist.
Auch wenn die Aktienmärkte schwanken, so ist doch der Verlust durch das Schwinden der Kaufkraft des (Bar-)Geldes/Geld auf Giro- und Tagesgeldkonten ungleich größer. Warum? Die Inflation frisst unser Geld Jahr für Jahr immer weiter auf. Sie sparen sich regelrecht arm, wenn Sie hohe Summern auf Ihrem Tagesgeldkonto bunkern. Ein finanzielles Polster für unvorhergesehene Dinge ist ok, das sollte jedoch nicht mehr als 3-6 Monatsgehälter ausmachen.

Risiko Nummer zwei: Den Beginn der Altersvorsorge aufschieben.
Ich bekomme immer wieder Anfragen von Frauen, die bereits kurz vor der Rente sind und bisher noch nicht wesentlich für die Rente vorgesorgt haben. Außer der gesetzlichen Rente und einer betrieblichen Altersvorsorge fehlt es an privater Vorsorge jeglicher Art. Da kann ich leider auch nicht mehr viel machen, vor allem wenn kein signifikantes Vermögen vorhanden ist, das man für den Ruhestand verwenden könnte.

Risiko Nummer drei: Eheverträge unterschreiben, die die Ehefrau im Falle der Trennung klar benachteiligen.
Vielleicht fragen Sie sich jetzt: „Gibt es so etwas wirklich, Frauen unterschreiben Verträge, die sie im Falle der Scheidung schlechter dastehen lassen?“ Und ob es das gibt. Ich sehe in dieser Hinsicht leider sehr viel und frage: „Wie konnte das passieren?“ Oft höre ich Antworten wie diese:
– „Ich habe mir den Vertrag nicht richtig durchgelesen.“
– „Ich habe nicht verstanden, was ich da unterschrieben habe.“
– „Geld ist ein Streitthema zwischen meinem Mann und mir. Deshalb habe ich klein beigegeben.“
Das sind nur ein paar Beispiele dafür, wie sich Frauen von ihrem angetrauten Ehemann in Punkto Geld über den Tisch ziehen lassen. Natürlich gibt es das auch umgekehrt, dass die Frau ihrem Mann einen für ihn nachteiligen Vertrag unterjubelt. Kommt auch vor. Aber die Mehrheit sind die Frauen, die benachteiligt sind.

Risiko Nummer vier: Keine ausreichende lebenslange Rente zu haben.
Ein langes Leben zu führen ist ja schön, allerdings nur wenn es gut finanziert ist. Es gibt nämlich das „Mein-Geld-ist-weg-aber-ich-bin-noch-da-Risiko“. Das nennt man in der Fachsprache „Langlebigkeitsrisiko“.
Warum ist das ein Risiko? Ganze einfach: Sie haben jeden Monat Ausgaben, also brauche Sie jeden Monat Einnahmen. Woher diese Einnahmen kommen, ist zunächst mal egal. Wichtig ist, dass sichergestellt ist, Sie erhalten die Einnahmen bis an ihr Lebensende. Wenn die Quelle irgendwann versiegt, weil Sie nur auf Depot und Tagesgeld gesetzt haben, könnte es auf die letzten Meter eng werden. Daher brauchen Sie eine Absicherung gegen das Risiko, alt zu werden.
Sagen Sie jetzt bitte nicht:
– „Ich werde nicht so alt, in meiner Familie ist noch nie jemand alt geworden.“
– „Wenn ich alt und krank bin, fahre ich in die Schweiz oder melde mich bei der Gesellschaft für humanes Sterben“ an.
– „Irgendwie wird es schon gehen, ich habe gute Freunde und eine Familie, auf die ich mich verlassen kann.
Das habe ich alles schon gehört. Manchmal schlackern mir echt die Ohren, aber mittlerweile lächle ich nur noch und wünsche derjenigen alles Gute.

Risiko Nummer fünf: Zuerst an andere denken und wenn alle versorgt sind, dann vielleicht auch mal an sich selbst denken.
Das ist tatsächlich ein typisch weibliches Thema. Viele Kinder und Jugendliche haben bereits einen Bank- oder Fondssparplan, eine Ausbildungsversicherung, sogar schon eine Absicherung der Arbeitskraft für das spätere Berufsleben. Ist alles schön und gut, kann man alles machen. Wenn jedoch die Mutter keine Altersvorsorge hat und ihr übriges Geld in die Vorsorge für die Kinder steckt, ist das mehr als unangemessen. Deshalb möchte ich Sie ermutigen, zunächst sich selbst abzusichern und die Vorsorge für Ihre Rente sicherzustellen, statt für die Kinder über die Maßen vorzusorgen. Kinder sind irgendwann groß und können ihr eigenes Geld verdienen. So haben es meine Eltern zumindest immer gehandhabt.

Es gibt noch weitere Risiken bei der Altersvorsorge, z.B. das Risiko der Steuer und der Sozialabgaben, wie hoch diese sein werden und was tatsächlich von der Rente übrig bleibt oder das Vertragsrisiko aus Lebens- und Rentenversicherungen usw. ‚
Sie haben also gesehen, das größte Risiko ist nicht das Aktienmarktrisiko, sondern es gibt zahlreiche Risiken, die auf den ersten Blick gar nicht so erkennbar sind. Das größte Risiko ist es, nichts zu unternehmen und alles dem Ehemann oder gar dem Zufall zu überlassen.

Wenn Sie wissen möchten, wie Sie Ihre eigene Altersvorsorge planen und auf sichere Beine stellen möchten, melden Sie sich bei mir.

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Carmen Stephan

Finanzberatung für Frauen | Frankfurt am Main

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