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„Geldanlage? Darum kümmert sich mein Mann.“

Gestern war Valentinstag. Ein Tag, der von einigen Paaren aus meinem Bekanntenkreis Anlass ist, für die Partnerschaft, Ehe oder Beziehung, in der man lebt dankbar zu sein. Ich bin das im übrigen auch. Es ist keine Selbstverständlichkeit, einen liebevollen und wertschätzenden Menschen an seiner Seite zu haben. Sich das bewusst zu machen, dafür ist der Valentinstag eine willkommene Gelegenheit.

Das Thema Geld führt jedoch in der ein oder anderen Beziehung mitunter zu großen Auseinandersetzungen. Selten ist das Vermögen gleichverteilt, der eine hat mehr als der andere, der eine verdient mehr oder ist einfach besser dabei, was Geldanlage betrifft.

Zu mir in die Beratung kommen meist Frauen, die die Relevanz der finanziellen Eigenständigkeit und damit der eigenen Altersvorsorge für sich erkannt haben und es nicht an den Ehemann delegieren möchten. Gleichwohl höre ich immer wieder, dass Ehen geschieden werden und die Frau nach der Scheidung mittellos dasteht. Das gibt es zwar auch umgekehrt, mehrheitlich sind es jedoch Frauen, die ohne eigene Altersvorsorge und nur mit einem Mini-Versorgungsausgleich aus einer Scheidung gehen.

Einige Frauen haben keine Vorstellung davon, was ihr Mann verdient, geschweige denn davon, über wieviel Vermögen ihr Mann verfügt. „Ich vertraue ihm einfach, dass ich im Falle eines Falles gut abgesichert bin.“ Dieser Satz kam mir kürzlich zu Ohren. Ich dachte dann bei mir: ‚Hoffentlich tritt der Fall des Falles nie ein.‘

Vor 30, 40 Jahren sah die Welt noch anders aus. in den 90er Jahren konnte man von der gesetzlichen Rente noch ganz gut leben. Es gab noch mehr als 4% Zinsen auf Sparkonten und Lebensversicherungen und es gab noch die berühmten Bundesschatzbriefe. 1981 brachte ein Bundesschatzbrief noch eine sagenhafte Rendite von 10,74 % pro Jahr und das ganz sicher.

Heute, Anfang der 2020er Jahre hat sich die finanzielle Situation und somit auch die Versorgungslage im Alter grundlegend geändert.

  • die gesetzliche Rente bietet bestenfalls noch eine Grundversorgung
  • die Rente muss versteuert werden
  • die Zinsen sind, auch wenn sie jüngst wieder etwas gestiegen sind unter dem Niveau der Inflationsrate
  • die Inflation liegt derzeit bei ca. 8%
  • die Zahl der Erwerbstätigen sinkt, die Zahl der Rentner steigt.

Das sind keine guten Voraussetzungen, um ohne eigene Vorsorge einen glücklichen und finanziell sorgenfreien Lebensabend zu verbringen.

Von diesen Entwicklungen sind natürlich nicht nur Frauen, sondern auch Männer betroffen.

Warum ist rechtzeitige Vorsorge jedoch gerade für Frauen oft ein Reizthema, das sie ausklammern und möglichst lange vor sich herschieben?

  • Keine Vorbilder in der Familie
    Welche Frau kann schon von sich behaupten, ihre Mutter oder Großmutter hat ihnen finanzielle Intelligenz und cleveres Geldmanagement vorgelebt? Wohl kaum eine. Meine Mutter oder meine Oma hatten zwar auch keine finanzielle Bildung, woher sollten sie diese auch gehabt haben, aber immerhin habe ich von ihnen gelernt, mit meinen Finanzen klug umzugehen, am Montagsanfang etwas wegzulegen (damals wanderte mein Geld noch auf´s Sparbuch) und ein Haushaltsbuch zu führen. Das mache ich übrigens bis heute noch.
  • Frauen lernen, sich zuerst um andere zu kümmern.
    Diese Eigenschaft steckt irgendwie in uns Frauen drin, ob wir das gut finden oder nicht. Das ist nicht von Natur aus in unseren Genen zu finden, sondern die Fürsorge für andere wird uns anerzogen. Sie wird unbewusst von Generation zu Generation weitergegeben. Es ist nicht schlecht, sich um andere zu kümmern. Nur, wenn dann keine Energie bzw. kein Geld mehr für einen selbst übrig bleibt, dann hat die Fürsorge für andere ihre Grenzen. Die Kinder sind abgesichert mit allem was das Herz begehrt (Unfallversicherung, Absicherung der Arbeitskraft, Ausbildungsversicherung, um nur einige zu nennen), aber Mama hat keine eigene Altersvorsorge.
    Das darf nicht sein. Hier müssen besonders Mütter öfter an sich selber denken und sich an die erste Stelle setzen. Ganz davon abgesehen haben die Kids im Laufe ihres Lebens noch genug Zeit, sich selbst Vermögen zu schaffen.
  • Geld und Finanzen werden oft als „Männerthemen“ wahrgenommen.
    Viele Menschen trauen Männern auf dem Gebiet der Geldanlage mehr zu als Frauen. Dabei wird oft automatisch unterstellt, dass Männer mehr Ahnung haben von Finanzen als Frauen. Ich darf an dieser Stelle ein Geheimnis lüften: Männer TUN einfach so, als hätten sie mehr Ahnung von Finanzen als Frauen. Manche ziehen eine perfekt Show ab und Frauen (nicht alle) lassen sich davon beeindrucken. Dabei haben sie oft noch weniger Ahnung von Geld als Frauen.

In meine Beratung kommen oft Frauen, die mir erklären, dass sie Geldanlage endlich verstehen und nicht mehr von ihrem Mann abhängig sein wollen. Nicht zuletzt um zu hinterfragen, ob das alles stimmt, was ihr Göttergatte ihnen so auftischt. Oh, das war jetzt etwas „Männerfeindlich“ von mir, ich bitte um Verzeihung. Glauben Sie mir, ich würde mich nicht so äußern, wenn ich nicht schon das ein oder andere krasse Beispiel dafür gesehen hätte.

Wie dem auch sei. Mein Aufruf geht ganz klar an alle Frauen:

  • machen Sie sich schlau über Ihre Finanzen
  • sparen Sie Ihr eigenes Geld und fangen Sie an, selbst Vermögen zu bilden
  • lassen Sie sich nicht verunsichern, weder von einem Bankberater oder Versicherungsvertreter noch von ihrem Ehemann.

Für alle, die mehr über das Thema Frauen und Geld wissen möchten, empfehle ich das Buch, das zwei Berufskolleginnen von mir geschrieben haben:

Ein Mann ist keine Altersvorsorge

Lassen Sie nicht zu, dass Geld zu einem Streitthema in Ihrer Partnerschaft wird und sorgen Sie eigenständig vor. Dann brauchen Sie „im Fall der Fälle“ keine Angst zu haben.
Wenn Sie gerne wissen möchten, wie Ihre aktuelle Altersvorsorge-Situation aussieht, vereinbaren Sie am besten direkt einen Beratungstermin mit mir.

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Bildquelle: adobe contrastwerkstatt

Carmen Stephan
Diplom-Kauffrau
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