„Ich hab´ da mal was abgeschlossen, fragen Sie mich bitte nicht was?!“

von | Jun 4, 2020

Kommt dir dieser Satz bekannt vor und hast du ihn vielleicht selber schon mal gesagt? Dann geht es dir wie ganz vielen anderen Menschen auch.Ich höre Sätze dieser Art auch ständig. Besonders häufig sind:

  • Ich hab noch eine Lebensversicherung, aber eine ganz gute mit hohen Zinsen.
  • Riester habe ich auch und auch eine Basisrente. Das muss doch reichen.
  • Ich spare regelmäßig in was ein. Was das genau ist, weiß ich leider nicht.

Das ist leider nicht die Ausnahme, sondern die Regel.

Zugegeben, der Markt an Finanzprodukten, die für die Altersabsicherung geeignet sein sollen, ist groß und unübersichtlich. Als Laie siehst du manchmal den Wald vor lauter Bäumen nicht und du fragst dich zu recht: Für wen ist denn eigentlich welche Form der Absicherung geeignet`?Deshalb mache ich heute in diesem Blogbeitrag einen ganz kurzen Rundumschlag über die gängigen Altersvorsorgeprodukte und erkläre, für wen welches Produkt geeignet ist.

Direktversicherung im Rahmen der betrieblichen Altersvorsorge (bAV)

Viele Arbeitgeber bieten ihren Angestellten die Möglichkeit, eine Direktversicherung abzuschließen. Dabei zahlt der Arbeitnehmer aus seinem Bruttogehalt einen Teil in diese Direktversicherung ein und der Arbeitgeber legt noch einen Anteil drauf.Der Beitrag fließt direkt aus dem Bruttogehalt. Das heißt für dich, dass es dir netto nicht „so weh tut“ als wenn du den Betrag aus deinem bereits versteuerten Gehalt zahlen müsstest. Mit dem Zuschuss des Arbeitgebers kann durchaus schon ein stattlicher monatlicher Betrag zusammen kommen und du hast später eine gute Rente aus der betrieblichen Altersvorsorge. Später musst du deine Rente allerdings voll versteuern, da du die Beiträge ja aus deinem Bruttogehalt gezahlt hast. Das nennt man „nachgelagerte Besteuerung“.Alles in allem finde ich die Möglichkeit der betrieblichen Altersvorsorge sehr gut und du solltest prüfen, was dir dein Arbeitgeber anbietet. Lass dir die Zuschüsse von deiner Firma also nicht entgehen und nutze die Möglichkeiten der betrieblichen Altersvorsorge.

Riester-Rente

Die Riester-Rente heißt Riester-Rente, weil sie von Walter Riester „erfunden“ wurde. Er war vor vielen Jahren Arbeitsminister in Deutschland. Die Riester-Rente gibt es in vielen Varianten. Als Altersvorsorge eignet sie sich als Fondspolice bzw. Rentenversicherung. Du zahlst monatlich einen bestimmten Betrag ein. Das besondere an der RR ist, daß du auf deine eingezahlten Beiträge Zuschüsse vom Staat oder Steuervergünstigungen auf die eingezahlten Beiträge erhältst. Diese Vergünstigungen sind umso höher, je mehr Kinder du hast. RR eignet sich besonders für Leute, die verheiratet sind und mehrere Kinder haben. Riestern können nur Angestellte oder Ehepartner von Angestellten. Diese sind dann unmittelbar bzw. mittelbar förderberechtigt.Auch die Riesterrente muss auch im nachhinein versteuert werden, nämlich dann, wenn du in Rente bist. Außerdem kannst du dir nur maximal 30% des angesparten Kapitals auszahlen lassen, der Rest muss verrentet werden. Immerhin bekommst du aus dem Topf eine Rente so lange du lebst.

Basis-Rente

Die Basis- oder Rürup-Rente ist für alle selbständig Tätigen und für besser verdienende Angestellte gedacht. Besserverdienende sind Leute, die deutlich oberhalb des Durchschnittseinkommens von ca. EUR 45.000 Jahresgehalt liegen. Die Rürup-Rente ist nach dem Ökonomen Bert Rürup benannt. Bei dieser Form der Altersvorsorge ist es so, daß du Kapital bildest, z.B. über eine Fondspolice. Du sparst also regelmäßig in Investmentfonds (aktiv oder passive Fonds) und baust dir so einen Kapitalstock auf, der im Alter verrentet wird. Das besondere dabei ist, daß du dir das Kapital NICHT auf einmal auszahlen lassen kannst. Das geht leider nicht. Es muss später verrentet werden. Damit hast du eine lebenslange Rente und es ist egal, wie alt du wirst. Du bekommst die Rente so lange du lebst.Solltest du vorher frühzeitig sterben und nicht mehr in den Genuss deiner Rente kommen, wird das im Topf befindliche Kapital an deine Hinterbliebenen ausgezahlt. Beachte dabei jedoch, daß die Rente nur an entweder deinen noch lebenden Ehepartner oder deine Kinder ausgezahlt werden kann. Bei ledigen, kinderlose Menschen würde das Kapital der Gemeinschaft der Versicherten zufließen.

Private Rentenversicherung

Die private Lebens- oder Rentenversicherung ist mit die flexibelste Form der Altersvorsorge. Du kannst bei dieser Art Verträge nahezu alles selbst bestimmen. Angefangen von der Höhe des monatlichen Beitrages, über die Länge der Laufzeit, bis hin zu den Kapitalanlageprodukten. Ich würde heute angesichts der niedrigen Garantiezinsen in Höhe von 0,9% keine klassiche Lebensversicherung mehr abschließen. Viele Versicherungen bieten dieses Produkt auch gar nicht mehr an. Es lohnt sich für die Kunden schlicht nicht mehr.Ich rate meinen Kunden grundsätzlich eher zu einer Fondspolice, als zu einer klassischen Lebensversicherung. Mit einer Fondspolice schlägst du drei Fliegen mit einer Klappe:

  • Du nutzt die Möglichkeit, über aktiv gemanagte oder passive Exchange Traded Funds (ETF) Investmentfonds Kapital aufzubauen. Damit machst du dich unabhängig von der Anlagestrategie der Versicherung. Du kannst selbst frei entscheiden, wie, in welchen Ländern und in welchen Branchen dein Geld angelegt wird. Das ist ein ganz großer Vorteil, den du unbedingt nutzen solltest.
  • . Über den Policenmantel kommst du in den Genuss des Halbeinkünfteverfahrens. du brauchst im Rentenalter nur die Hälte deiner Kapitalerträge zu versteuern. Voraussetzung ist, daß du dann mindestens 62 Jahre als ist und die Police 12 Jahre gelaufen ist, was in 99% der Fälle gegeben ist.
  • Dazu kommt noch der Vorteil, daß du auch Einmalzahlungen leisten kannst, z.B. dann, wenn du eine Bonuszahlung oder eine Steuerrückerstattung vom Finanzamt bekommst. Außerdem kannst du mit solch einer Police deine Kinder optimal absichern. Falls dir etwas passiert, wird das Geld an deine Hinterbliebenen ausgezahlt.

Kapitalbildung über ein Investment-Depot

Ein Investment-Depot eignet sich auch hervorragend, um Kapital für später zu bilden. Mit einem Depot bist du nicht an einen bestimmten Zeitpunkt gebunden, sondern du kannst jederzeit über dein Geld verfügen.Du hast die Möglichkeit, sowohl aktiv gemanagte Fonds als auch ETFs in dein Depot einzukaufen. Über monatliche Sparpläne kannst du jederzeit in bestimmte Länder, Regionen, Branchen und Stilrichtungen investieren.Die stabile und langfristig ausgerichtete Konstruktion eines Depots ist eine meiner Spezialitäten. Seit vielen Jahren bin ich auf diesem Gebiet tätig und habe schon sehr viele Depots, unter anderem für sehr vermögende Menschen aufgebaut und langfristig betreut.

Wenn du nun eine oder mehrere Möglichkeiten der Kapitalbildung für später nutzen möchtest, vereinbare gerne einen Termin mit mir. Schreibe mir eine E-mail an info@finanzmentoring.de oder ruf mich an unter 0172 67 17 388. Dann kannst du den Satz „Ich hab´ da mal was abgeschlossen….“ für immer aus deinem Gedächtnis streichen.

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Carmen Stephan

Finanzberatung für Frauen | Frankfurt am Main

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