Vor einigen Tagen fand ich einen spannenden Artikel in der Fachpresse. Es ging darum, wie reiche Familien trotz Corona-Krise ihr Geld vermehren. In dem Zeitungsbericht wurde dargestellt, welche Strategien Family Offices für ihre Kunden anwenden, um möglichst unbeschadet durch die Krise zu kommen. Natürlich, es ist auch immer eine Frage davon, welche Wertpapiere oder allgemein Vermögensgegenstände du hast. Sicher ist es auch immer eine Frage davon, wie viel Möglichkeiten du zur Verfügung hast, noch mehr aus deinem Geld zu machen. Die Regeln sind jedoch am Ende des Tages immer gleich, egal ob großes oder kleines Vermögen.
Das spannende an dem Bericht war, daß der Autor einige grundlegende Verhaltensregeln für Investoren aufgegriffen hat, die für nahezu alle Wirtschaftskrisen gelten. Ich möchte dir in meinem heutigen Blogbeitrag gerne die wichtigsten Regeln weitergeben.
- Setze dir einen langfristigen Anlagehorizont
Vermögen entstehen und wachsen nachhaltig nur auf lange Sicht. Klingt banal, ist aber essentiell. Warren Buffett soll einmal gesagt haben, dass die meisten Menschen deshalb nicht reich werden, weil sie schnell reich werden wollen. Der schnelle Reichtum verflüchtigt sich leider oft genauso schnell wieder wie er gekommen ist, sei es nun der Lottogewinn oder die unerwartete Erbschaft.
Anstatt auf den Lottogewinn setze lieber auf stetiges und kontinuierliches Wachstum deines Vermögens. Das bedeutet, daß du mit einem langen Anlagehorizont von 10 Jahren und länger beste Chancen hast, Vermögen am Aktienmarkt zu erschaffen. - Auf die richtige Mischung kommt es an
Die Vermögensaufteilung, auch Asset-Allocation genannt ist genauso wichtig wie der lange Anlagehorizont bei der Entwicklung von Vermögen.
Reiche Menschen setzen auch künftig auf Sachvermögen, d.h. auf Immobilien, Aktien und Firmenbeteiligungen. Auch Edelmetalle sind als Anlagemöglichkeit gefragt. Aufgrund des niedrigen Zinsniveaus finden viele wohlhabende Anleger festverzinsliche Wertpapiere weniger attraktiv. Für Langfrist-Investoren rechnen sich Staats- oder Unternehmensanleihen mit AAA-Rating kaum noch. Diese Anleihen rentieren im Durchschnitt zwischen 0,1 und 0,5% p.a., das bedeutet, daß die Anleihe noch nicht einmal die Inflationsrate von ca. 2% verdient.
Besonders erfreulich dagegen finde ich, daß ökologische Kapitalanlagen bei sehr wohlhabenden Familien immer mehr an Bedeutung gewinnen werden. Impact Investing, also das Investieren, um damit eine besondere Wirkung (impact) zu erzielen steht hoch im Kurs. Diese Wirkungen können z.B. sein die Bekämpfung von sozialen Missständen, die Beseitigung von Klimarisiken oder die Förderung von nachhaltiger Unternehmensführung wie z.B. die Verhinderung von Geldwäsche und Steuerhinterziehung. - Setze auf „gute Traditionen“
Die junge Generation der wohlhabenden Familien setzt auf bewährte Konzepte und hält an den Traditionen der vorhergehenden Generationen fest. An diesem Punkt sah ich meine langjährige Erfahrung bestätigt: Die Traditionen in der Familie bestimmten maßgeblich das Handeln der nächsten Generation. Das gilt für die guten, als auch für die weniger guten Traditionen. Wenn das Vermögen in der Familie einen hohen Stellenwert hat und die Sippe eine grundsätzliche wertschätzende Haltung demselben gegenüber pflegt, dann wird dies in aller Regel von den Kindern übernommen und ebenso gehandhabt. Das Gegenteil beobachte ich leider auch ganz oft. Wird über Geld abschätzig oder gar nicht gesprochen, wird diese Haltung unbewusst an die nächste Generation weitergegeben.
Das Mindset spielt nicht nur beim Investieren, sondern auch im täglichen Umgang mit Geld eine große Rolle.
Was im Großen gilt, gilt auch im Kleinen. Übertragen auf die Geldanlage heißt das, was die Großinvestoren tun, kannst du als Investorin mit vergleichsweise „normalem“ Budget auch tun.
Was heißt das genau für dich?
1. Schiebe deine Geldanlage nicht mehr auf die lange Bank, sondern starte. Der beste Zeitpunkt für einen Anfang ist immer JETZT. Auch wenn die Umstände vielleicht im Moment nicht optimal sein sollten, fange trotzdem an. Ein erster Schritt könnte sein, dich in die Materie einzulesen. Auf meiner Website findest du drei E-books, die dir den Einstieg in den Vermögensaufbau erleichtern sollen. Auch die Website www.hermoney.de gibt dir viele Informationen, wie du dich zum Thema Geld schlau machen kannst und das völlig unabhängig von speziellen Produkten oder bestimmten Anbietern. Außerdem kann ich dir die Bücher von Beate Sander nur wärmstens empfehlen. Beate Sander, die Grand Dame der Börseninvestorinnen zeigt dir, wie sie es geschafft hat, aus einem 5-stelligen ein 7-stelliges Vermögen an der Börse zu machen.
2. Orientiere dich mehr in Richtung Produktivvermögen der Wirtschaft. Durch den nicht mehr vorhandenen Zins müssen sich Anleger viel mehr in diese Richtung aufstellen, wenn sie auf Dauer ihr Vermögen bewahren und vermehren wollen.
Produktivvermögen der Wirtschaft heißt nichts anderes, als in Aktien zu investieren. Wenn du Aktien kaufst, gehört dir ein kleiner Teil des Unternehmens, dessen Aktien du gekauft hast. Du stellst dem Unternehmen Eigenkapital zur Verfügung. Eigenkapital hat eine ganz andere Qualität als Fremdkapital, das unter anderem von Banken oder anderen Fremdkapitalgebern bereitgestellt wird.
Der Aktionär ist immer derjenige, der am direktesten mit dem Wohl und Wehe der Firma verbunden ist. Auf den Schultern der Aktionäre lastet das unternehmerische Risiko der Firma. Damit
3. Orientiere dich immer am Realzins, nicht am Nominalzins. Der Unterschied zwischen Real- und Nominalzins ist, daß beim Realzins die Inflationsrate bereits abgezogen ist. Wenn der Nominalzins 0% beträgt, die Inflationsrate 2% dann ergibt sich daraus ein Realzins von – 2%. Heißt nichts anderes, dass du Geld mitbringst, wenn du dein Geld zu 0% rumliegen lässt Dein Geld wird real immer weniger wert, du kannst dir davon in Zukunft immer weniger kaufen.
Deshalb brauchst du Rendite. Rendite ist nichts schlechtes oder unanständiges, sondern Rendite hilft dir, dein Vermögen zu erhalten und zu vermehren.
Mit der Rendite ist das allerdings so, dass sie nicht in jedem Jahr gleich hoch ist. Sie schwankt. Diese Schwankungen werden von vielen Anlegern leider sehr gefürchtet. Dabei sind Schwankungen überhaupt nicht schlimm, sondern vordergründig nur etwas nervig. Bei näherem Hinsehen dagegen brauchst du die Schwankungen sogar. Vor allem dann, wenn du mit Sparpläne über Investmentfonds Vermögen aufbaust. Du kaufst die Fondsanteile zu unterschiedlichen Preisen ein. Sind die Preise niedrig, kaufst du viele Fondsanteile, sind sie hoch kaufst du weniger Fondsanteile. So erzielst du auf Dauer einen günstigen Durchschnittspreis und nutzt die Schwankungen an den Börsen geschickt für dich aus.
4. Überprüfe dein Mindset und frage dich in einer ruhigen Minute mal ganz ehrlich, was du wirklich über Geld denkst. Fast noch wichtiger als deine Gedanken zu Geld sind deine Emotionen und verborgenen Glaubenssätze zu Geld und Reichtum. In vielen Familien wurde und wird bis heute nicht über Geld gesprochen. „Über Geld spricht man nicht – Geld hat man“ so lautet ein Sprichwort, das immer noch in den Köpfen vieler Menschen herumgeistert.
Oft findet sich bei Sparern eine schwierige Gemengelage aus inneren Widerständen, Ängsten und traditionellen Überzeugungen zu Geld. Diese inneren Blockaden führen dazu, dass sich Menschen erst gar nicht mit dem Thema Geld beschäftigen und die notwendigen Schritte in Richtung Vermögensaufbau erst gar nicht gehen.
Deshalb ist es umso wichtiger, daß du dir selbst ganz offen und ehrlich vor Augen führst, wie aufgeschlossen du den Themen Finanzen allgemein und Geldanlage mit Aktien und Investmentfonds gegenüberstehst.
5. Streue dein Vermögen und lege „nicht alle Eier in einen Korb“. Das ist eine Binsenweisheit, trotzdem wird sie immer wieder missachtet. ich bin sicher, daß viele Kleinaktionäre mit Wirecard eine Menge Geld verloren haben. Wirecard war einst der Star im DAX. eines der wenigen Fintechs aus Deutschland, die es bis ganz nach oben in den DAX geschafft hatten. Mit der Aktie wurde selbstverständlich auch viel Geld verdient, keine Frage. Viele aktive Fondsmanager haben von dem Boom profitiert und an der Kurssteigerung teilgenommen. Wenn sie ihre Hausaufgaben gemacht hatten, haben sie frühzeitig erkannt, daß es in dem Unternehmen massive Ungereimtheiten gab und das nicht erst seit Anfang 2020. Ein guter Fondsmanager hat die Aktie also rechtzeitig verkauft und Gewinne realisiert. ETF-Anleger, die in DAX-ETFs investiert waren, hatten das Nachsehen, denn ein ETF kauft ja nur das was im Index enthalten ist, also auch Wirecard. Aber das nur ganz nebenbei.
Streue also deine Investments möglichst breit und investiere in möglichst vielen Ländern und interessanten, zukunftsträchtigen Branchen. Somit verteilst du dein Risiko auf viele Töpfe und kannst Chancen weltweit nutzen.
Wenn du nun wissen möchtest, wie du vom Know-how der Wohlhabenden dieser Welt profitieren und deren Anlagestrategie für dich selbst umsetzen kannst, mach einfach einen Termin mit mir. Unter https://finanzmentoring.de/kontakt findest du meine Kontaktdaten. Ich freu mich auf dich.