Schon oft wurde über die „Magic Number“ geschrieben, philosophiert und nachgedacht. Was genau ist eigentlich diese Magic Number und warum ist sie Magic und nicht einfach nur eine Zahl?
Magisch ist sie deshalb, weil sie keiner exakt vorhersagen kann. Sie können diese Zahl lediglich näherungsweise bestimmen. Aber zunächst möchte ich Ihnen darlegen, was die Magic Number ist und warum Sie sie kennen sollten.
Es geht bei der MN um nichts geringeres als den Kapitalbetrag, den Sie brauchen, um im Ruhestand das Leben zu führen, das Sie sich wünschen. Wenn Sie „in Rente“ sind und nicht gerade das Glück haben, von einer Beamtenpension leben zu dürfen, brauche Sie einen gewissen Grundstock an Kapital. Dieses Kapital werden sie dann „verzehren“, heißt: es Stück für Stück aufbrauchen.
Alles was sich in der Zukunft abspielt, weiß heute noch kein Mensch. Deshalb müssen wir mit Annahmen arbeiten. Wir müssen z.B. eine bestimmte Lebenserwartung unterstellen. Dabei werden Frauen im Durchschnitt heute fast 84 Jahre, Männer fast 79 Jahre alt. Das ist jedoch nur die durchschnittliche Lebenserwartung. Sicher kennen auch Sie Menschen, die weit über 90 sind und noch mehr oder weniger fit durchs Leben gehen. Daher rate ich immer dazu, auf die durchschnittliche Lebenserwartung nochmal 10 Jahre dazuzurechnen. Somit können Sie das sog. „Langlebigkeitsrisiko“ ein Stück weit vorwegnehmen. Ein langes Leben kann für die Betroffenen nämlich tatsächlich zum Risiko werden, und zwar dann, wenn am Ende des Lebens kein Geld mehr da ist. Dann werden alte Menschen schnell zum Sozialfall.
Dieses Risiko können Sie absichern, entweder indem Sie soviel Geld ansparen, dass es für Sie auf jeden Fall reicht oder indem Sie Ihrem Depot-Vermögen einen Versicherungsmantel umhängen. Dieser Versicherungsmantel sorgt dafür, dass Sie Ihre Rente bekommen, ganz egal wie alt Sie werden.
Nun zurück zur Magic Number. Wie berechnen Sie nun Ihre ganz persönliche magische Zahl? Machen wir die Rechnung mal an einem Beispiel fest. Angenommen Sie benötigen heute für Ihren Lebensunterhalt EUR 3.000 netto pro Monat. Sie sind 40 Jahre alt und möchten mit 65 Jahren in Rente gehen. Zunächst einmal müssen wir ausrechnen, welche Kaufkraft der Betrag von EUR 4.000 in 25 Jahren hat. Ich arbeiten hier gerne mit der Website https://www.zinsen-berechnen.de Hier finden Sie unter der Rubrik „Zahlungsverkehr“ den Inflationsrechner. EUR 3.000 ergeben nach 25 Jahren bei 2% Inflation eine Kaufkraft aus heutiger Sicht von EUR 4.921. Diesen Betrag müssten Sie monatlich zur Verfügung haben, um Ihr heutiges Leben in Zukunft führen zu können. Nun heißt es ja immer, dass man im Alter angeblich nicht mehr so viel Geld braucht. Ich habe jedoch schon häufig Gegenteiliges gehört. Gerade im Alter braucht man liquide Mittel, da Sie ja viel mehr Freizeit haben. Und wenn Sie nicht nur zu Hause sitzen, sondern unterwegs sein möchten, brauchen Sie Geld.
Nun rechnen Sie bitte den Betrag von EUR 4.900 (der Einfachheit halber runden wir ein wenig ab) pro Monat aufs Jahr gesehen. Das ergibt EUR 58.800 pro Jahr. Dieser Betrag sollte jährlich inflationiert zur Verfügung stehen. Heißt: Dieser Betrag steigt jedes Jahr um die angenommenen 2% Inflation, sofern die Inflationsrate bei 2% bleibt. Nach einem Jahr sind das 59.976. Wieder ein Jahr später sind das EUR 61.175 usw.
Das machen Sie nun für die angenommene Lebenserwartung von sagen wir 84 Jahre als Frau plus 10 Jahre, sind wir bei 94 Jahren. Wenn wir die Rechnung weiter fortsetzen, kommen wir bei einer angenommenen Lebenserwartung von 94 Jahren auf schlappe 2,4 Mio. Bekommen Sie jetzt bitte keinen Schreck. Die 2,4 Mio müssen nicht an Ihrem 65. Geburtstag, oder dann wenn Sie in Rente gehen möchten, zur Verfügung stehen. Sie können sich ein wenig entspannen.
Das Geld, das Sie erst in 20 Jahren brauchen, kann ja während Ihrer Rentenzeit gut angelegt für Sie arbeiten. Ich greife hier gerne auf die sog. Drei-Topf-Strategie zurück.
Die Drei-Topf-Strategie geht so, dass Sie Ihr Geld in drei Töpfe aufteilen. In den ersten Topf kommt der Teil hinein, den Sie innerhalb der nächsten drei bis fünf Jahre verbrauchen möchten. Diesen Betrag sollten Sie nicht allzu volatil anlegen, heißt wenig in Aktien dafür mehr in konservative Anlagen wie festverzinsliche Wertpapiere. In den zweiten Topf kommt das Geld für die mittlere Sicht, also auf fünf bis 10 Jahre. Und in den dritten Topf können Sie das Vermögen einbringen, das Sie erst nach 10 Jahren aufzehren möchten. Da können Sie aktienmäßig in die Vollen gehen. Das müssen Sie auch, denn Sie brauchen die Rendite, von mindestens 6-8%, damit sich Ihr Kapital noch entsprechend vermehrt.
Wie voll die einzelnen Töpfe sein sollen, das hängt von Ihrem persönlichen Gusto ab.
Wie eine Drei-Topf-Strategie für Sie aussehen kann, das stelle ich Ihnen gerne in einem persönlichen Strategiegespräch vor.