So gehen Sie mit Kursschwankungen professionell um

von | Feb 9, 2022

Es ist immer wieder spannend zu beobachten: Die Märkte, insbesondere die Aktienmärkte gehen seit Jahren nach oben. Zwischendurch gab es immer wieder Korrekturen, So z.B. im März 2020, als sich die Pandemie ankündigte. Auch im Dezember 2018 gab es eine heftige Korrektur, als die amerikanische Notenbank durchblicken ließ, dass sie künftig weniger Anleihen ankaufen werde. Die Aufzählung der Kurskorrekturen und die sich anschließenden Erholungsphasen ließen sich bis in die 70er Jahre und noch weiter zurückverfolgen.

Ganz aktuell befinden wir uns schon wieder in einer Korrektur. Hauptgrund dafür ist das Vorhaben der US-Notenbank Federal Reserve, kurz Fed, die Zinsen nach einer gefühlt endlos langen Periode der Null- und Negativzinspolitik wieder schrittweise zu erhöhen. Höhere Zinsen sind nachteilig sowohl für die Aktien- also auch für die Anleihemärkte. Investoren verkaufen ihre niedrig verzinsten Anleihen und kaufen dafür neue, höher verzinsliche Anleihen, ganz einfach ausgedrückt. Der Zusammenhang ist noch etwas komplexer, aber zum einfacheren Verständnis die verkürzte Version.

Das bedeutet für die Anleihemärkte Preisdruck auf die Kurse. Die Kurse fallen und Anleiherenditen steigen. Für Anleihefonds und Mischfonds mit hohem Anleiheanteil wird die geplante Zinserhöhung ein Fallen der Fondspreise bewirken. Damit kann plötzlich ein Minus im Depot stehen.

Auch Aktienanleger sind über Zinserhöhung nicht besonders erfreut. Höhere Zinsen bedeuten für Unternehmen nämlich meistens auch höhere Kreditkosten und damit weniger Gewinne. Das betrifft nicht alle Unternehmen, zumindest jedoch die Firmen mit hohem Finanzierungsniveau.

Soweit so gut bzw. so schlecht.

Auch mich erreichen derzeit Anrufe von besorgten Anlegerinnen und Anlegern, ob man nicht aussteigen, Gewinne mitnehmen oder das ganze Depot verkaufen solle.

Meine Antwort ist mehr oder weniger immer die gleiche:

  1. Ist der Anlagehorizont, den wir anfangs besprochen und dokumentiert hatten schon erreicht oder sind es noch ein paar Jahre hin? Da die meisten meiner Kundinnen und Kunden langfristig ausgerichtet sind, haben sie noch viel Zeit, bis sie ihr Geld, z.B. für die Altersvorsorge brauchen.
  2. Nahezu alle meiner Kundinnen und Kunden investieren ihr Vermögen über Sparpläne. Das heißt wir kaufen jeden Monat für einen bestimmten Betrag Fondsanteile. Auch sechsstellige Vermögen investiere ich nie „auf einmal“, sondern immer schrittweise. Meine Erfahrung hat gezeigt, dass es klüger ist, auch größere Sparpläne von z.B. EUR 5.000 oder EUR 10.000 und mehr pro Monat in ein breit gestreutes Portfolio zu investieren. Auf diesem Wege fangen Sie fallende Kurse optimal ab und profitieren sogar noch von den fallenden Kurse, weil Sie die Fondsanteile günstiger einkaufen.
  3. Das was bei Kursschwankungen am meisten für Unruhe in der Anlegerschaft sorgt, ist der Widerstreit zwischen Verstand einerseits und Emotionen andererseits. Jeder, der in Aktien(-fonds) investiert weiß, dass Aktienkurse schwanken. Darüber spreche ich IMMER in allen Beratungsgesprächen. Die höhere Rendite bei Aktieninvestments ist sozusagen die Belohnung dafür, dass man bereit ist, vorübergehende Schwankungen auszuhalten. Und durch Schwankungsphasen hindurchzugehen ohne dabei die Nerven zu verlieren, ist manchmal wirklich ein „Aushalten“ oder gar ein „Ertragen“. Das liegt daran, dass wir Menschen das, was wir einmal hatten und was uns Freude macht wie z.B. ein dickes Plus im Depot, nicht wieder hergeben wollen. Das Plus im Depot soll bitteschön bleiben. Das fühlt sich so gut an und wir fühlen uns „reicher“. Der Preis für die höheren Renditen ist, vorübergehende Kursverluste auch mal aussitzen zu können.

Entscheidend ist die langfristige Perspektive, die Sie bei Aktieninvestments immer mitbringen sollten. Zudem ist eine globale Streuung und eine kluge Steuerung Ihrer Anlagen gleichermaßen wichtig. Das gilt vor allem dann, wenn Sie sich dem Ende Ihres Anlagehorizontes nähern, z.B. wenn Sie in Rente gehen möchten oder eine größere Anschaffung tätigen wollen.

Wie eine solche strategische Steuerung Ihres Vermögens aussehen kann, bespreche ich gerne mit Ihnen in einem ersten persönlichen Gespräch.

Bis dahin möchte ich Ihnen raten, die Nerven zu bewahren und entspannt zu bleiben. Auf jeden Abschwung folgt ein Aufschwung, wir wissen heute nur nicht wann das sein wird.

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Carmen Stephan

Finanzberatung für Frauen | Frankfurt am Main

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