Das ist eine steile These, ich weiß und viele werden mit meiner Behauptung nicht einverstanden sein. Vielleicht bricht auch ein Shitstorm darüber aus. Ich werde in diesem Blogbeitrag ausführen, warum ich das so sehe und warum es eine krasse Belastung der Allgemeinheit ist, nicht vorzusorgen und damit Lebenshaltungskosten im Alter der Gemeinschaft aufzubürden.
Wer nicht ausreichend für den eigenen Lebensabend vorsorgt läuft Gefahr, dass sein Geld in der Rente knapp wird. Allein die Gesetzliche Rentenversicherung reicht in den seltensten Fällen aus, um im Alter einen angemessenen Lebensstandard zu halten. Es kann daher durchaus sein, später auf die Grundsicherung angewiesen zu sein. In diesen Fällen muss der Staat einspringen, was bedeutet: die Zeche zahlt der Steuerzahler. Fehlt private und/oder betriebliche Vorsorge, werden die Kosten für die Altersversorgung teilweise auf die Allgemeinheit und damit auf den Steuerzahler abgewälzt.
Die gesetzliche Rentenversicherung selbst wird zwar durch Beiträge der Erwerbstätigen finanziert, erhält aber ebenfalls erhebliche Bundeszuschüsse aus Steuermitteln, um das Rentenniveau zu sichern und Rentenleistungen zu finanzieren. Je weniger Menschen privat vorsorgen und je mehr im Alter auf staatliche Unterstützung angewiesen sind, desto stärker wird der Steuerzahler belastet.
Die gesetzliche Rentenversicherung verschlingt in jedem Jahr Milliarden an Steuereinnahmen. Im Jahr 2025 wird die GRV mit EUR 121 Milliarden aus dem Bundeshaushalt bezuschusst. Das sind mehr als 30%, Tendenz steigend.
Sie sehen also, die eingenommenen Beiträge der heute Erwerbstätigen reichen bei weitem nicht mehr aus, um die stetig wachsende Zahl der Rentner mit ausreichend Rente zu versorgen. Betriebliche und private Vorsorge sind daher wichtiger denn je.
Was sind die Gründe, warum immer noch viel zu viele Menschen nicht für die eigene Rentenzeit vorsorgen?
- Fehlendes Einkommen oder finanzielle Engpässe: Viele geben an, dass ihnen das Geld zum Sparen fehlt oder sie andere Ausgaben priorisieren müssen. Besonders Geringverdiener, Alleinerziehende und Menschen mit unterbrochenen Erwerbsbiografien (z.B. durch Arbeitslosigkeit, Kindererziehung oder Pflege von Angehörigen) haben oft kaum Spielraum für zusätzliche Altersvorsorge.
- Unwissenheit und mangelndes Bewusstsein: Vielen ist die Rentenlücke oder das Risiko von Altersarmut nicht ausreichend bewusst. Es fehlt an Wissen über die Notwendigkeit und Möglichkeiten privater oder betrieblicher Vorsorge. Gerade Frauen beschäftigen sich laut Studien seltener frühzeitig mit dem Thema.
- Komplexität und Unsicherheit: Das deutsche Rentensystem und die Vielzahl an Vorsorgeprodukten gelten als kompliziert. Viele Menschen fühlen sich überfordert und schieben Entscheidungen auf.
- Vertrauen auf den Staat oder Partner: Einige verlassen sich darauf, dass die gesetzliche Rente ausreicht oder dass der Partner im Alter für sie sorgt – was insbesondere Frauen in finanzielle Abhängigkeit und Altersarmut führen kann. Es wird besonders für Frauen dann schwierig, wenn es den (Ehe-)partner nicht mehr gibt, auf den sie gebaut haben.
- Fehlende Anreize: Da der Staat im Notfall mit Grundsicherung einspringt, sehen manche weniger Anreiz, selbst vorzusorgen. Das nennt man Samariter-Dilemma. Das ist genau das Problem, um das es hier geht. Im Notfall springt die Allgemeinheit in Form des Staates ein und übernimmt die Grundsicherung. Das ist bestimmt auch nicht angenehm, aber bevor man auf der Straße sitzt, nimmt man den Gang zum Amt liebe in Kauf.
- Niedrige Renditen und Angst vor Fehlinvestitionen: Viele Menschen sind skeptisch gegenüber Finanzprodukten, haben Angst vor Verlusten oder zu geringen Erträgen. Damit bleiben sie lieber bei ihren altbewährten Produkten wie Sparbuch oder Bausparvertrag.
Was können Sie tun, um in der Rente ausreichend versorgt zu sein? Dazu habe ich bereits zahlreiche Blogartikel geschrieben und einiges veröffentlicht. Die wichtigsten Punkte sind sicher diese:
- Fangen Sie rechtzeitig an, schieben Sie den Beginn Ihrer Alterssicherung nicht auf die lange Bank.
- Beginnen Sie eine eigene Vorsorge und verlassen Sie sich nicht auf Ihren Mann, den Staat oder eine andere Person/instanz
- Bilden Sie sich weiter, leben Sie Bücher über Finanzen und suchen Sie gezielt nach Literatur für Frauen und Geld.
- Sichern Sie rechtzeitig Ihre Lebensrisiken ab, wie z.B. das Risiko berufsunfähig zu werden und krankheitsbedingt nicht mehr arbeiten zu können.
- Trauen Sie sich begleitet an den Kapitalmarkt, suchen Sie sich kompetente Beratung und lassen Sie sich helfen.
Wenn Sie wissen möchten, wie Ihr späteres Leben in gesicherten finanziellen Verhältnissen aussehen kann, melden Sie sich gerne bei mir, ich helfe Ihnen gerne weiter.
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