Vor kurzem wurden mir die Umfrageergebnisse eines Verbandes aus der Finanzbranche zugespielt. In der Umfrage ging es unter anderem um die Erwartungen, die die Menschen hierzulande an ihre Altersvorsorge haben. Eine ganz große Mehrheit hat sich für mehr Verantwortungsübernahme durch den Staat ausgesprochen. Es sollten viel mehr staatlich geförderte Programme und Maßnahmen vom Staat übernommen werden, der die Menschen bei der Altersvorsorge begünstigt. Vor allem die aktienbasierte Altersvorsorge solle in die Hände des Staates gelegt werden. Das sei viel besser und mit staatlicher Förderung könne man viel effizienter und motivierter an die eigene Altersvorsorge herangehen.
Mir fällt dazu ehrlich gesagt nur ein: Wer sich auf andere verlässt, z.B. auf Vater Staat, ist meist verlassen. Dazu stehe ich auch voll und ganz und möchte Ihnen in diesem heutigen Blogartikel nahelagen, warum es überhaupt keinen Sinn macht, sich bei der eigenen Altersvorsorge auf andere zu verlassen. Sie verschwenden nur Ihre Energie, wenn Sie über die Versäumnisses von Vater Staat beim Thema Altersvorsorge nachdenken.
Baby-Boomer-Generation geht in Rente
Spätestens seit dem „Pillenknick“ Anfang der 70er Jahre war bekannt, dass der Generationenvertrag, auf dessen Funktionieren das Umverteilungssystem Rente in Deutschland basiert irgendwann nicht mehr sinnvoll sein wird.
Es war den Verantwortlichen rechtzeitig bekannt und man hätte noch genug Zeit gehabt, ein anderes, kapitalgedecktes System für dich Alterssicherung einzuführen. Was war hingegen der Wortlaut: „Die Rente ist sicher.“ So sagte einst Norbert Blüm, der von 1982 bis 1998 Bundesarbeitsminister war. Das Schicksal der deutschen Rentner lag also in seinen Händen und man hätte es angehen können. Leider ist nichts passiert, außer dass Anfang der 2000er Jahre die Rente steuerpflichtig wurde. Zum Nachteil der Rentenempfänger.
Bevölkerungsentwicklungen sind berechenbar. Es lässt sich genau vorhersagen und hochrechnen, und ich bin sicher man hat es auch hochgerechnet, dass irgendwann der Punkt kommt, an dem das System erheblich in Schieflage gerät. Genau an diesem Punkt sind wir heute. In den nächsten Jahren verlassen Tausende gut ausgebildeter Arbeitskräfte den Arbeitsmarkt und gehen in Rente. Nicht nur, dass dem Arbeitsmarkt jede Menge Arbeitskräfte fehlen, nein, die in Rente gehenden Baby-Boomer haben Rentenansprüche erworben. Schließlich wurden Sie ja von dem Zwangssystem „Gesetzliche Rente“ auf Beitragszahlung verpflichtet. Aus dieser Nummer kommt man ja als Angestellter nicht raus. Mitgegangen mitgefangen heißt es immer.
Es gibt bereits zahlreiche, staatliche geförderte Maßnahmen für die Rente
Riester-Rente, Rürup- bzw. Basis-Rente sowie die betriebliche Altersvorsorge existieren seit Jahrzehnten und sind allesamt staatlich gefördert. Entweder über direkte Zulagen wie die Riester-Rente oder über Steuererleichterungen bei Rürup-Rente und betrieblicher Altersvorsorge. Ich denke es liegt nicht am Mangel von Förderungsmaßnahmen. Mein Verdacht ist, dass
- die Menschen darüber nicht gut genug Bescheid wissen
- viele von der Komplexität der Produkte abgeschreckt sind
- Die Produkte teilweise intransparent und teuer sind.
Vollkasko-Mentalität als Bremsklotz für Wohlstand im Alter
Das klingt jetzt böse, ist es vielleicht auch, aber mal ganz ehrlich: Welcher wirklich wohlhabende Mensch verlässt sich denn auf den Staat? Mal abgesehen von Beamten im höheren Dienst sind es kaum privatwirtschaftlich oder unternehmerisch tätige Menschen, die sich bei der Erschaffung ihres Reichtums auf Vater Staat verlassen haben. Sie haben selbst die Ärmel hochgekrempelt, haben Firmen gegründet, Aktien gekauft, Immobilien erworben, vielleicht Nächte durchgearbeitet. Kurz: sie haben das Heft selbst in die Hand genommen. Ich kenne unzählige Beispiele von Firmengründern, die genau das gemacht haben. Die das Risiko nicht gescheut haben und vielleicht Widrigkeiten und Rückschläge überwunden haben. Trotz all dem haben sie es geschafft, Wohlstand für sich, ihre Familien und viele andere Menschen zu erschaffen. Diese Beispiele gibt es in allen Branchen.
Es geht darum, und das möchte ich hiermit transportieren, selbst die Ärmel hochzukrempeln, sich eben nicht auf andere wie z.B. den Staat zu verlassen
Für all diejenigen, die sich aufmachen wollen, ihre Altersvorsorge gezielt planen möchten und unabhängig von anderen ihren Wohlstand im Alter planen möchten, diese Menschen sind bei mir herzlich willkommen. Nehmen Sie das Heft in die Hand, lassen Sie sich beraten und schieben Sie Ihren Alterswohlstand nicht auf die lange Bank.