Dieser Satz begegnete mir kürzlich auf der Website eines Kollegen. „Stimmt“ dachte ich mir, „da hat er recht.“ Schlechte oder gar keine Finanzberatung kann eine Menge Geld kosten, Lehrgeld für teure Fehler, die Menschen machen, um die Kosten einer hochwertigen Finanzberatung zu sparen.
Treten wir nochmal einen Schritt zurück und gehen wir der Frage nach, welchen Nutzen Finanzberatung stiftet. Eine gute und durchdachte Finanzberatung ist, ähnlich wie die Beratung durch einen Anwalt, Steuerberater oder auch durch einen Arzt persönlich auf den Klienten abgestimmt.
Das erste, was ein guter Finanzberater macht ist, Sie nach Ihren Zielen, Ihren Ansprüchen sowie Ihren persönlichen finanziellen Verhältnissen zu befragen.
- Was ist Ihre Absicht, warum Sie sich in Bezug auf Ihre Finanzen beraten lassen möchten?
- Was sind Ihre Ziele, welches davon ist Ihnen am wichtigsten?
- Was soll nach der Beratung anders sein als vor der Beratung?
Das heißt es geht um Sie, um Ihre Ziele und Wünsche und um Ihre finanzielle Lebensplanung. Im Gespräch mit Ihrem Berater entdecken Sie möglicherweise Ziele, die Ihnen vorher gar nicht bewusst waren.
An die Besprechung Ihrer Ziele und Ihrer Ansprüche an die Beratung schließt sich die Bestandsaufnahme Ihrer bisherigen Finanzaktivitäten an.
- Was haben Sie bisher an Finanzprodukten gekauft?
- Welche Verträge existieren und wie lange laufen diese noch?
- Sind diese Verträge noch auf dem neusten Stand und investieren Sie noch?
- Werden Sie mit den bisherigen Maßnahmen Ihre finanziellen Ziele, z.B. in der Rente gut leben zu können, erreichen?
- Besteht ein Beratungsverhältnis, z.B. zu einer Bank, einem Finanzdienstleister oder einem Versicherungsberater?
Im nächsten Schritt geht es darum, die für Sie passende Lösung zu finden. Es geht darum, die Anlagestrategie herauszuarbeiten, die am besten zu Ihnen passt und mit der Sie sich wohlfühlen. Dabei berücksichtige ich immer auch die steuerliche Seite. Auch hier lauert lauert für den Laien die Gefahr, teure Fehler zu machen.
Nicht zuletzt geht es bei einer guten Finanzberatung auch um die jahrelange, kontinuierliche Begleitung und die laufende Überprüfung des Konzeptes. Das Leben ändert sich und nach einigen Jahren sind die Voraussetzungen vielleicht anders und es müssen Anpassungen vorgenommen werden.
Finanzberatung ist also eine Dienstleistung, deren Nutzen man oftmals erst nach einigen Jahren erkennt. Zum Beispiel dann, wenn man für einen gewissen Zeitraum kein Einkommen erzielen kann.
Was sind die nun Gründe, warum Menschen eine Finanzberatung scheuen?
- „Brauch ich nicht, die wollen eh nur mein Geld.“
Stimmt, genau deshalb, weil Sie Ihr Geld gut anlegen möchten, brauchen Sie einen kompetenten Finanzberater. Jemanden, der sein Fachwissen stets auf dem neusten Stand hält, der über viele Jahre Erfahrung verfügt und der die Kapitalmärkte, Finanzprodukte und Anlagestrategien gut kennt. Mal ehrlich: würden Sie zu einem Arzt gehen, der von seinen Kenntnissen nicht auf dem neusten Stand ist, der noch nach den Methoden von vor 20 Jahren arbeitet und der nicht die besten Medikamente kennt, um Ihre Krankheit zu behandeln? Ich glaube eher nicht. - „Kann ich mir alles selber aneignen.“
In diversen Blogs, Youtube-Kanälen und auf Seminaren wird oft der Eindruck vermittelt, Finanzen, Risikoabsicherung und Geldanlage seien „ganz einfach“ und jeder könne sein eigener Finanzberater sein. Die Materie sei geradezu trivial. Jeder, der auch nur einen Funken Ehrgeiz mitbringe, könne aus eigener Kraft zum Multimillionär werden, ohne einen teuren Finanzberater zu bezahlen. Es soll sogar Blogger unterwegs sein, die ihre ganze Verkaufsstory auf der Missbilligung von Finanzberatern aufgebaut haben. Sie verkaufen dann eben keine Finanzprodukte, sondern Seminare, Bücher und Online-Kurse.
Es mag sicher Menschen geben, die soviel Spaß an der Sache und so viel Lust darauf haben, dass sie sich sehr vieles selbst aneignen und ihr theoretisches Wissen erfolgreich in die Praxis umsetzen. Das ist jedoch eine winzig kleine Minderheit. Bei der Vermarktung von Kursen, Seminaren und Youtube-Kanälen geht es letzten Endes nicht um die Anlegerinnen, sondern um die Youtuber und Seminaranbieter. Sie verkaufen nichts anderes als Träume. - „Mein Mann kümmert sich um meine Finanzen.“ Auf diese Haltung treffe ich heute noch immer. In einigen Köpfen ist immer noch der Glaubenssatz, Geld und Finanzen seien Männersache fest verankert. Dabei sollte uns doch die Scheidungsrate in Deutschland eines besseren belehren. Fast die Hälfte aller Ehen werden geschieden. Wenn ich als Ehefrau das Feld der Finanzen meinem Mann überlasse und mich nicht selbst um meine Absicherung und um meine Rente kümmere, dann kann es im Falle eines Falles schlecht für mich aussehen. Dieser Fehler kann ganz besonders teuer werden.
Die Liste ließe sich noch lange fortsetzen. Ich möchte es einmal so stehen lassen und Ihnen nur ein paar Denkanstöße geben. Es ist auch überhaupt kein Eingeständnis von Schwäche zuzugeben, dass einem Finanzplanung keinen Spaß macht und man sich in seiner Freizeit lieber mit anderen schönen Dingen des Lebens beschäftigt. Dafür gibt es ja schließlich Leute wie mich.
Wenn Sie nun sagen: „Ich möchte mich nicht um meine Finanzen kümmern und suche eine/n Berater/in meines Vertrauens, dann melden Sie sich gerne bei mir. Gemeinsam schauen wir, wie wir Ihre finanziellen Lebensziele verwirklichen können.