Haben Sie sich diese Frage auch schon gestellt? Welche Parameter fließen ein in die Planung der Altersvorsorge? Mit dieser Fragen kommen Anleger immer wieder auf mich zu. Sie haben Geld angespart, geerbt oder aus einem Firmen- oder Immobilienverkauf erlöst. Das Geld soll so angelegt werden, dass es für ein auskömmliches Leben im Alter ausreicht. Nun gibt es mehrere Parameter, die Sie in Ihre Überlegungen einbeziehen sollten:
- Welchen Betrag benötigen Sie heute, um Ihren Lebensstil zu finanzieren? Überlegen Sie und rechnen Sie mal zusammen, wieviel flüssige Mittel Sie monatlich benötigen, um Ihre Lebenshaltungskosten zu decken. Berücksichtigen Sie dabei nicht nur die Kosten für Miete bzw. Kredit und Hausgeld, sondern auch Ausgaben für Ihre Freizeitaktivitäten. Was kosten Ihre Hobbies, wieviel Geld geben Sie aus, wenn Sie ausgehen und was benötigen Sie an Luxus, den Sie sich gerne gönnen. Wenn Sie diesen Betrag ermittelt haben, ist das der erste Schritt in Richtung Planung des Ruhestandes.
- Wann planen Sie den Einstieg in den Ruhestand? Ihr Alter, wann Sie aufhören möchten zu arbeiten ist deshalb wichtig, weil Sie ein Ziel brauchen, das fest terminiert ist. Davon ausgehend können Sie zurück rechnen, wieviel Jahre Ihnen noch zur Verfügung stehen, um Kapital aufzubauen bzw. vorhandenes Geld am Kapitalmarkt anzulegen.
- „Wie alt möchten Sie werden?“ Diese Frage klingt makaber, tatsächlich jedoch sollten Sie eine Annahme bezüglich Ihrer „Lebenserwartung“ treffen. Das Durchschnittsalter von Frauen liegt bei etwas über 83 Jahren, das für Männer bei etwa 78 Jahren. Das Risiko eines langen Lebens, d.h. älter zu werden als der Durchschnitt, sollten Sie berücksichtigen. Meine Empfehlung wäre, das Durchschnittsalter nochmal um mindestens 10 Jahre zu erhöhen.
- Eine weitere Größe, die unbedingt in Ihre Überlegungen einfließen sollte, ist die Inflationsrate. Bis vor ca. vier Jahren waren wir an Inflationsraten von etwa 2 % p.a. gewöhnt. Durch verschiedene Entwicklungen in den letzten Jahren ist die Rate der Geldentwertung bis auf zeitweise über 8% p.a. angestiegen. Das ist besonders für Konservative Kapitalanleger dramatisch, die auf Bankguthaben und Staatsanleihen setzen. Die Erträge aus diesen Vermögensgegenständen reichen derzeit nicht aus, um den Wertverlust durch die Inflation aufzufangen. Dazu kommen Kosten und Steuern, die ebenfalls finanziert werden müssen.
- Wie ist Ihr Vermögen insgesamt aufgestellt, heißt mit welchen Vermögensgegenständen erzielen Sie Erträge? Sinnvoll ist es hierbei, über einen sog. „Assetmix“ aus verschiedenen Anlageklassen zu verfügen. Zum Beispiel: Sie erzielen regelmäßig Einnahmen aus einer vermieteten Immobilie. Zusätzlich zu den Einnahmen aus Ihrer Immobilie gehört Ihnen ein Depot, das durchschnittlich 6% Rendite jährlich erbringt. Beachten Sie bei Depoterträgen, dass Sie die Rendite aus Investmentdepots nicht Jahr für Jahr fest planen können. Es gibt ja hin und wieder Jahre an den Kapitalmärkten, die eine negative Rendite hinterlassen. Zudem berücksichtigen Sie auch Ihre Renten, die Sie aus Ihrer betrieblichen Altersvorsorge erwarten können.
Mit diesen Überlegungen starten Sie und beginnen zu rechnen. Den Bedarf im Ruhestand hochzurechnen ist komplex und bedarf die Beantwortung vieler verschiedener Fragen. Nicht nur reine Zahlengrößen wie Zinsen, Renditen, Inflation, Steuern und Kosten sind relevant, sondern vor allem auch die Frage: Wie möchten Sie leben, wenn Sie in Rente sind? Was haben Sie noch vor, wenn Sie nicht mehr arbeiten? Das ist wie ich finde eine der wichtigsten Fragen, die ganz zu Beginn Ihrer Überlegungen stehen sollten. Schaffen Sie sich dafür ein möglichst konkretes Bild. Stapeln Sie nicht zu tief, sondern stellen Sie sich Ihren besten Ruhestand vor, den Sie vor Ihrem geistigen Auge erschaffen können. Ziele sind auch hierbei das A und O. Dann steigen Sie in die Planung ein. Gerne helfe ich Ihnen weiter, wenn es um die Planung und die Umsetzung Ihres perfekten Ruhestandes geht.
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