Was genau bedeutet „unabhängige Beratung“?

von | Mai 17, 2023

in vielen Gesprächen wird mir immer wieder die Frage gestellt, was unabhängige Beratung konkret bedeutet und ob ich bei meiner Beratung unabhängig bin. Die Frage nach meiner Unabhängigkeit kann ich eindeutig mit JA beantworten.
Da der Unterschied zur nicht-unabhängigen Beratung wesentlich ist, möchte ich in diesem Blogbeitrag dazu Stellung nehmen. Darüber hinaus beschreibe ich, was genau Honorarberatung bedeutet.

Unabhängige oder ungebundene Finanzberatung bedeutet, dass ein Berater unabhängig von Produktvorgaben eines Produktgebers agiert. Er ist sozusagen frei in der Auswahl dessen, was er seinen Kunden zur Lösung ihres Anliegens anbietet.

Der Berater macht auf Basis seiner Erfahrung und seiner Marktkenntnisse einen Produktvorschlag, mit dessen Hilfe das Anliegen/Problem des Kunden gelöst werden kann. Dabei ist der Berater frei von Umsatzvorgaben eines oder mehrerer Produktanbieter wie z.B. einer Bank, Versicherung oder Investmentgesellschaft.

Was ist unabhängige Beratung nicht?

  • Konkrete Produktempfehlungen mit Nennung einer Wertpapierkennnummer eines Fonds/Wertpapiers, die sich der Kunde in sein Depot kaufen soll, das nicht vom Finanzberater betreut wird.
  • Ein Produkt für die Altersvorsorge, z.B. Fondspolice mit Nennung des Produktnamens und Tarifangabe zum Kauf empfehlen und der Kunde kauft sich dieses Produkt eigenständig oder über einen anderen Berater.
  • unabhängige Beratung bedeutet auch nicht, kein Produktverkauf. Kompliziert, also einfacher gesagt, auch ein unabhängiger Berater verkauft Finanzprodukte. Ob das Finanzprodukt nun eine Versicherungspolice z.B. für die Altersvorsorge, ein Fondsdepot oder ein anderes Finanzprodukt ist, spielt keine Rolle.

Wer zu mir in die Beratung kommt, hat ein Anliegen. Heißt: er/sie möchte die Altersvorsorge starten oder verbessern und braucht dazu meinen Rat. Nach einem ausführlichen Vorgespräch und der Analyse seines Zahlenmaterials, komme ich zu einem Ergebnis, das ich begründe. Wenn sich während der Analyse abzeichnet, dass bereits alles in bester Ordnung ist und keine weiteren Vorsorgemaßnahmen getroffen werden müssen, sage ich dies genauso offen und ehrlich wie, wenn noch eine Versorgungslücke besteht.

Ich bin mit meinem Produktangebot weder an eine Bank, noch an eine Versicherung oder Investmentgesellschaft gebunden. Daher bin ich so frei, für meine Kunden die Finanzprodukte auszuwählen, die am besten zu ihnen und ihrer jeweiligen Situation passen. Die Auswahl treffe ich auf Basis meiner langjährigen Erfahrung im Wertpapiergeschäft.

Was genau ist Honorarberatung?

Die Honorarberatung zielt in erster Linie auf die Vergütung der Beratungsdienstleistung ab. Dabei erhält der Kunde am Ende des Beratungsprozesses eine Rechnung. Diese Rechnung beinhaltet i.d.R. die Beratungsdienstleistung sowie der Kauf eines Finanzproduktes. Was ein Honorarberater nämlich auch nicht tun darf ist, für den Kunden ein Produkt, z.B. einen Investmentfonds mit konkreter Nennung des Namens und Wertpapierkennnummer auszusprechen, die der Kunde sich eigenständig in sein Wertpapierdepot legt, das vom Honorarberater nicht verwaltet wird. Warum ist das so? Hier in Deutschland hat der Gesetzgeber die Beratungsdienstleistung so geregelt, dass der Berater ab dem Zeitpunkt des Vertragsabschlusses in der Haftung gegenüber dem Kunden ist. Diese Regelung wurde unter anderem deshalb so getroffen, weil der Finanzberater, egal ob Honorarberater oder Berater auf Provisionsbasis der Fachmann ist und aufgrund seiner Sachkenntnisse eine Beratung durchführen und Finanzprodukte verkaufen darf. Diese Sachkenntnis muss regelmäßig nachgewiesen werden. Ich z.B. muss meine Sachkenntnis über Weiterbildungsnachweise regelmäßig einer unabhängigen Kommission vorlegen, die auf dieser Basis entscheidet, ob ich weiterhin als Finanzberaterin tätig sein darf. Das finde ich gut und gibt dem Kunden eine gewisse Sicherheit, dass er hier mit einem fachkundigen Berater spricht.

Der Unterschied zwischen Honorarberatung und der Beratung auf Provisionsbasis liegt lediglich in der Abwicklung der Zahlung des Kunden. Bei der Honorarberatung erhält der Kunde eine Rechnung, bei der Provisionsberatung wird die Beratungsdienstleistung aus dem Produkt heraus bezahlt. Der Kunde bekommt keine Rechnung, sondern zahlt den Berater indirekt durch seine Beiträge, z.B. in ein Fondspolice oder in ein Depot.

Warum ist die Honorarberatung nicht der Weisheit letzter Schluss?

Honorarberatung wird nach wie vor von Verbraucherschützern und diversen Finanzbloggern als die allein selig machende Variante der Finanzberatung gepriesen. Dadurch würden Interessenkonflikte zwischen Berater und Kunde per se ausgeschlossen, weil der Berater seine Bezahlung direkt von dem Kunden und nicht von einem Produktgeber erhält. Die Idee ist grundsätzlich gut und ist für wohlhabende Menschen mit einem liquiden Vermögen von mehreren hunderttausend Euro sicherlich sinnvoll. Aber welcher Anleger, der im Monat ein- bis zweihundert Euro für die Altersvorsorge aufbringen kann, leistet sich eine Honorarberatung von zwei bis dreitausend Euro? Eine individuelle Beratung unter Berücksichtigung aller Daten und Verträge des Kunden kann schnell in dieser Höhe anfallen. Dabei sind Folgeberatungen noch nicht mit eingeschlossen. Ganz ehrlich: Kleinanleger fallen damit durch´s Raster und können sich gar keine vernünftige Altersvorsorge mehr leisten.
Erfahrungen in anderen europäischen Ländern wie z.B. Großbritannien, die Finanzberatung komplett auf Honorarberatung umgestellt haben zeigen, dass Kleinanleger auf der Strecke bleiben. Lesen Sie hier einen Artikel zum Stand der Dinge in Großbritannien. Sie gehen entweder eigenständig vor, was nicht immer erfolgreich ist oder sie machen gar nichts. Das kann ja auch nicht Sinn der Sache sein.

Daher lasse ich meinen Kunden immer die Wahl, wie sie mich bezahlen wollen. Das wichtigste neben einer hochwertigen Beratung ist in meinen Augen die Transparenz. Der Kunde soll wissen, wieviel er bezahlt und was er für sein Geld bekommt. Das ist nämlich der eigentliche Hintergrund der ganzen Diskussion, mangelnde Transparenz beim Kostenausweis vieler Finanzdienstleister und Versicherungen. Alle meine Berufskolleginnen aus dem Finanzberaterinnen-Netzwerk (www.finanzfachfrauen.de) legen die Kostenbestandteile transparent offen. Damit weiß jeder Kunde von Anfang an, auf was er sich einlässt. Das finde ich fair und und für beide Seiten richtig.

Wenn Sie wissen möchten, ob Sie mit Ihrer Altersvorsorge bereits gut aufgestellt sind, melden Sie sich bei mir und vereinbaren Sie ein erstes Telefonat mit mir.

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Carmen Stephan

Finanzberatung für Frauen | Frankfurt am Main

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