Das passiert mit Ihrem Vermögen, wenn der Euro immer schwächer wird.

von | Aug 24, 2022

Dass der Euro nie eine harte Währung wie die DM werden würde, hatte sich bereits wenige Jahre nach der Einführung des Euros als Zahlungsmittel im Jahr 2002 in Fachkreisen herumgesprochen.

Was kennzeichnet eine harte Währung und was bedeutet das für die Volkswirtschaft und die Bevölkerung? Eine Währung gilt dann als hart und damit stabil, wenn

  • ihr Kurs im Vergleich zu anderen Währungen keinen hohen Schwankungen unterliegt
  • sie jederzeit am Devisenmarkt konvertierbar ist, sich also Käufer und Verkäufer die Waage halten
  • die Inflationsrate in der Volkswirtschaft stabil ist und im unteren einstelligen Bereich liegt.

Das Gegenteil einer harten Währung sehen wir momentan bei der türkischen Lira. In der Türkei lag die Inflationsrate im Juni bei über 80%. Von Wertstabilität also keine Spur und Geldanlagen in der türkischen Lira machen keinen Sinn. Es gibt immer mehr Verkäufer als Käufer der Lira und jeder will sie möglichst schnell wieder loswerden.

Die Bundesbank sieht die Wertbeständigkeit unserer Währung als oberstes Ziel an. In ihrem aktuellen Monatsbericht rechnet sie für den Herbst mit einer Inflationsrate hierzulande von 10%. Einige der Gründe hierfür sind das Auslaufen der 9-Euro-Tickets und des Tankrabatts, die Anhebung des Mindestlohns sowie die Gasumlage.
Ein weiterer Grund für den Anstieg der Inflation ist die Abwertung des Euros, die sich mittlerweile in den Verbraucherpreisen niederschlägt (Quelle: Handelsblatt vom 23.08.2022).

Die EZB ist dem Ziel der Preisstabilität zwar auch verpflichtet, jedoch hat sich die EZB immer mehr zur Instanz der Staatsfinanzierung entwickelt. Mit anderen Worten: sie druckt Geld, damit die Staaten der EU weiterhin Schulden machen können. Das fällt unter den Begriff „Moderne Monetäre Theorie“ (MMT).

Diese Staatsschulden haben dazu geführt, dass die Zinsen durch die EZB immer weiter abgesenkt werden mussten und im vergangenen Jahr sogar negativ wurden. Erst kürzlich hat die EZB die Zinsen einen winzigen Schritt von 0,5% angehoben, was jedoch nur eine kosmetische Angelegenheit war.
Wem nutzte dieser Zinsschritt trotzdem? Einzig und allein den Banken, die direkt die Soll-Zinsen für Kredite anheben konnten. Inhaber von Sparguthaben profitieren von diesem Mini-Zinsschritt leider nicht.

Null-Zinsen und hohe Inflationsraten führen immer mehr zur Entwertung der Spar-Guthaben und damit zur staatlich geförderten Enteignung der Bürgerinnen und Bürger. Und dieser Enteignungsprozess geht (von den meisten unbemerkt) weiter.

Wir alle zahlen damit die Zeche für die ausufernde Staatsverschuldung in der EU. Keine Zinsen mehr zu erhalten ist nämlich ein entgangener Gewinn und damit auch ein Verlust.

Was können Sie tun?

  • Halten Sie nur den Betrag an Bargeld oder Guthaben auf ihren Bankkonten, den Sie unmittelbar (bis zu einem Jahr) brauchen. Meine Empfehlung ist, dass der sog. Notgroschen sechs Monatsgehälter nicht überschreiten sollte. Wenn Sie bereits heute wissen, dass in einem Jahr eine größere Zahlung auf Sie zukommt, belassen Sie diesen Betrag auf Ihrem Konto.
  • Ansparen auf mittlere und lange Sicht funktioniert nicht mehr über das Sparbuch. Nutzen Sie Anlagen in Investmentfonds, je längerfristiger Sie anlegen möchten, desto höher sollte Ihr Aktienanteil sein. Gehen Sie mit Ihrer Geldanlage an den Kapitalmarkt.
  • Kümmern Sie sich um Ihre Altersvorsorge und investieren Sie regelmäßig mit Hilfe von monatlichen Sparplänen in gut gemanagte Investmentfonds oder wenn Sie es kostengünstiger möchten in ETFs.

Wenn Sie damit keine Erfahrung haben, holen Sie sich Rat. Nur so schützen Sie Ihr Vermögen langfristig vor Wertverlust und Enteignung.

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Carmen Stephan

Finanzberatung für Frauen | Frankfurt am Main

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