Konfliktthema Geld in der Partnerschaft: So kommen Sie auf einen gemeinsamen Nenner

von | Okt 2, 2024

Kennen Sie diese unangenehmen, zähen Diskussionen über Geld mit Ihrem Partner? Er scheint sie nicht zu verstehen und hat völlig andere Ansichten darüber, wie man mit Geld umgehen sollte?!

In vielen Ehen und Partnerschaften birgt das Thema Geld Zündstoff für so manchen Familienkrach. Es fängt meist schon damit an, dass einer weniger sparsam ist als der andere. Der eine gibt gerne Geld aus für Dinge, die dem anderen völlig überflüssig erscheinen. Der eine möchte Geld lieber „sicher“ anlegen, was auch immer das heißt, der andere zockt lieber und möchte mit seinem Geld den maximalen Gewinn an der Börse rausholen. Heute habe ich ein paar Handlungsempfehlungen für Sie, die Ihnen helfen können, Konflikte um Geld elegant zu lösen.

Ich komme aus einer Familie, in der nie über Geld gesprochen wurde. „Über Geld spricht man nicht“ war die Devise in meiner Familie. Das hat sich bis heute nicht geändert. Diese Haltung hat mich in meinen jungen Jahren und in meiner Berufsausbildung immer noch begleitet. Da ich schon früh den Weg in die Finanzbranche gefunden habe, musste ich diese Haltung ablegen. Das war auch gut so, denn ich habe gelernt, über Geld und den Umgang mit demselben zu sprechen. Und ich habe gelernt, dass es gut ist, wenn man über Geld spricht, auch und besonders mit dem Partner.
Wir alle sind geprägt und haben unsere Meinung zu Geld und Finanzen. Jeder Mensch wächst mit einem bestimmten Money-Mindset auf, das er üblicherweise von seinen Eltern übernimmt. Jede Familie hat ihre eigene Haltung zu Geld, die auch noch aus früheren Generationen und deren Erfahrungen herrührt. Dazu kommt eine Art kollektives Geldbewusstsein, das wir gesellschaftlich erleben und erlernen. Hierzulande ist es zum Beispiel unter Privatanlegern nicht weit verbreitet, in Aktien zu investieren. Weniger als 20% der Bevölkerung investiert in Aktien oder Aktienfonds. Mehr als 80% des Vermögens der Deutschen liegt auf Termin- oder Tagesgeldkonten, in Bausparverträgen und in Lebensversicherungen. Insgesamt sind das mehr als EUR 7,7 Billionen. Das ist eine beträchtliche Summe, deren Verzinsung meist unter der Inflationsrate liegt.

Doch kommen wir zurück zum Thema Geld in der Partnerschaft. Zwei Menschen treffen aufeinander, verlieben sich, heiraten, bekommen Kinder und gründen eine Familie. Es müssen gemeinsame Anschaffungen gemacht werden, es muss geregelt werden, wer was zum Familienunterhalt beisteuern und wie für das Alter sowie für die Kinder vorgesorgt werden soll. Wenn nun einer der beiden z.B. aus einer Handwerkerfamilie stammt, in der immer viel und hart gearbeitet wurde, hat er ein ganz anderes Verhältnis zu Geld als jemand, der aus einer Beamten-Familie kommt. Ich möchte nicht unterstellen, dass nicht auch Beamte hart arbeiten. Jedoch unterscheiden sich beide Herkunftsfamilien erheblich in der Einstellung dazu, wieviel man tun muss, um an Geld zu kommen.

  1. Handlungsempfehlung: Überprüfen Sie Ihr Money-Mindset und machen Sie sich bewusst, was Sie und Ihr Partner über Geld und Finanzen denken.
    Das Money-Mindset, also die Ansammlung unserer Denkgewohnheiten, Glaubenssätze und Überzeugungen zu Geld sind, wie in jedem anderen Lebensbereich übrigens auch, meist sehr alt, heißt begleiten uns schon fast unser ganzes Leben. So wie in unserer Herkunftsfamilie über Geld gesprochen und damit umgegangen wurde, so führen wir es meist mehr oder weniger bewusst fort. Über viele Überzeugungen denken wir gar nicht nach, sondern wir tun einfach das, was wir gelernt haben. Kinder lernen übrigens viel mehr von dem, was ihre Eltern tun, statt von dem, was ihre Eltern sagen. Das wissen Sie sicher, wenn Sie selbst Kinder haben.
    Reden Sie offen über Ihre über Wünsche und Vorstellungen mit Ihrem Partner und versuchen Sie, dabei möglichst rational zu bleiben. Geldanlage ist ein emotionales Thema, auch wenn es auf den ersten Blick so aussieht, es gehe es dabei nur um Zahlen, Daten und Fakten.
  2. Handlungsempfehlung: Entscheiden Sie, ob Sie Ihre Finanzen gemeinsam regeln oder ob jeder für sich entscheidet.
    Neben der Empfehlung, offen über das eigene Money-Mindset zu sprechen ist es im nächsten Schritt daran, zu regeln, ob Sie Ihre Finanzen gemeinsam führen möchten oder ob jeder „sein eigenes Ding macht“. Letzteres führt immer dann zu Konflikten, wenn große Einkommens- und/oder Vermögensunterschiede vorhanden sind. Im Extremfall machen beide getrennt Urlaub, der eine Luxus- und der andere Low-Budget-Urlaub. Das führt meist zu Streit und kann die Beziehung erheblich belasten.
    Daher halte ich gemeinsame Finanzen, besonders bei gemeinsamem Haushalt und wenn gar Kinder da sind, für sehr hilfreich. Ich empfehle eine Haushaltskasse einzurichten, in die jeder monatlich einen bestimmten Betrag einbringt. Von dieser Haushaltskasse werden alle Lebenshaltungskosten beglichen. Jeder bringt in die Kasse soviel ein, wie es seiner finanziellen Leistungsfähigkeit entspricht. Das halte ich für fair und konfliktvermeidend.
  3. Handlungsempfehlung: Planen Sie Ihre Altersvorsorge so, dass jeder finanziell auch für sich alleine klar kommen könnte.
    Sprechen Sie über Ihren (gemeinsamen) Lebensabend und wie Sie sich diesen vorstellen. In Anbetracht der Tatsache, dass Frauen statistisch gesehen etwa fünf Jahre älter werden als Männer, sollten Frauen ihre Altersvorsorge so planen, dass sie auch als Witwe gut weiterleben könnten. Sie sollten sich dabei nicht auf die gesetzliche Witwenrente verlassen, sondern eine eigenständige Versorgung während ihres Berufslebens aufbauen, das Sie auch im fortgeschritteneren Alter gut ernährt. Auch das bedarf einer klugen, langfristigen Planung. Bitte nicht vorgehen nach dem Motto „Es wird schon irgendwie reichen“, sondern lieber gemeinsam mit dem Ehepartner planen und vorsorgen.

Das war eine kleine Auswahl von Handlungsempfehlungen, die ich Ihnen heute mitgeben möchte. Es gibt noch viel mehr und ich möchte Sie ermutigen, den Schritt zu gehen und offen mit Ihrem (Ehe-)partner über das Thema Geld zu sprechen.

Diskussionen und Konflikte um Geld gibt es übrigens in allen Schichten der Gesellschaft. Es hängt nicht davon ab, ob viel oder wenig Geld da ist. Reiche Menschen streiten genauso oft um Geld wie arme, es geht dabei eben nur um andere Beträge.

Wenn Sie wissen möchten, wie Ihre Altersvorsorge aussehen könnte, dass Sie später Ihren gewohnten Lebensstandard beibehalten können, sprechen Sie mich an.

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Carmen Stephan

Finanzberatung für Frauen | Frankfurt am Main

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