Beim regeln von finanziellen Angelegenheiten, insbesondere der Altersvorsorge werden viele Menschen von der Prokrastination heimgesucht, im landläufigen Sprachgebrauch auch als „Aufschieberitis“ bekannt. Warum Sie Ihre Finanzen und dabei besonders Sicherung einer guten Versorgung im Alter nicht aufschieben sollten, erfahren Sie in meinem neuen Blogartikel.
Anlass zu diesem Beitrag war die Nachricht einer älteren Dame aus meinem erweiterten Bekanntenkreis, die mich kürzlich erreichte. Diese Dame, mittlerweile Ende 70, verheiratet mit einem Beamten im höheren Dienst, war immer eine sehr fesche Frau gewesen. Wenn ich sie getroffen habe, war sie immer perfekt gekleidet. Viele Jahre war sie Inhaberin einer edlen Boutique in einem angesagten Stadtteil von München. Sie und ihr Ehemann haben regelmäßig tolle Reisen unternommen. Sie haben sich die ganze Welt angeschaut. Von USA-Rundreisen berichtete sie mir, Karibik-Kreuzfahrten, Neuseeland-, Südafrika- und Asien-Reisen haben sie unternommen, kurz, sie haben die ganze Welt bereist. Ihre Reiseberichte haben mich immer sehr beeindruckt und ich war immer fasziniert von ihren Erlebnissen. Ich selbst bin keine Reisetante, höre aber gerne zu, wenn mir jemand von seinen Reisen erzählt.
Nicht nur Reisen war ihr Hobby, auch tolle Partys in den besten Kreisen der Stadt, Wochenend-Kurztrips nach Stockholm, Rom und Barcelona, das waren ihre Lieblingsstädte und natürlich immer die neusten Klamotten.
Die Boutique meiner Bekannten lief viele Jahre super gut. Sie hat mit ihrem Geschäft richtig gutes Geld verdient. Dazu kam eine Erbschaft im sechsstelligen Bereich, als ihre Eltern verstarben.
Das Geld hätte reichen können, nicht nur für ein gutes Leben im Jetzt, sondern auch für später.
Leider ist es mit dem Reisen mittlerweile vorbei, Partys sind auch nicht mehr wichtig, ebenso wenig wie die neuste Mode. Ihr Ehemann ist seit vielen Jahren hochgradig dement und sie selbst ist gesundheitlich ebenfalls sehr angeschlagen. Das besonders dramatische an dem Fall ist: Der Ehemann kann nicht ins Pflegeheim, da die Kosten des Pflegeheimes ihre monatlichen Einnahmen übersteigen würden ist. Nicht nur das: seine Beamtenpension würde zwar die Pflegekosten decken, allerdings muss sie selbst ja auch von irgendwas leben. Sie selbst hat so gut wie keine eigene Altersvorsorge und ist auf seine Rente angewiesen, also pflegt sie ihn zu Hause. Das ist wirklich dramatisch und als ich diese Geschichte gehört habe, tat mir das wirklich sehr leid.
Die Situation meiner Bekannten ist leider kein Einzelfall. Unzählig viele Menschen haben nicht genug Rente, können sich kein gutes Pflegeheim leisten und müssen zusehen wie sie klarkommen. Oft schon habe ich den Satz gehört: „Ich lebe heute und heute will ich mir was leisten. Wozu gehe ich denn arbeiten?!“ Das verstehe ich absolut. Ich gönne jedem Menschen ein wundervolles Leben, schöne Reisen und die Erfüllung aller Herzenswünsche.
Allerdings kann es sich später übelst rächen, wenn man sein ganzes Geld verjubelt und nichts für die Rente zurücklegt, wie der Fall meiner Bekannten zeigt.
Mit einer soliden Finanzplanung und der kurz-, mittel- und langfristigen Drei-Topf-Strategie wäre meine Bekannte nicht in diese Situation geraten, da bin ich mir ganz sicher.
Wie kann so eine Drei-Topf-Strategie aussehen?
- Topf 1: kurzfristiges sparen oder das finanzielle Polster für unvorhergesehene Fälle. Zu dem Thema Notgroschen (ich mag dieses Wort nicht, hat sich jedoch so eingebürgert…) und wie hoch dieser sein sollte, hat das Frauenfinanzportal herMoney einen aktuellen Beitrag verfasst. Diesen verlinke ich Ihnen hier.
- Topf 2: mittelfristiges Sparen, zum Beispiel für größere Anschaffungen, Reisen, Kurztrips, Wellness-Wochenende oder was auch immer Sie mögen. Es können auch Kurse, Weiterbildungen und Seminare zur Persönlichkeitsentwicklung sein, wenn Sie das wichtig finden. Mittelfristig heißt in meinem Sprachgebrauch immer 3 bis 5 Jahre. Legen Sie monatlich etwas zur Seite oder das Geld, das Sie als Jahresbonus erhalten und legen Sie dies in konservativen Investmentfonds/ETFs an. So haben Sie jederzeit flüssige Mittel, um sich ihre Reiseträume zu erfüllen.
- Topf 3: Altersvorsorge und Vorsorge für Pflege. Das Geld, das Sie hierfür weglegen sollten Sie während ihres Arbeitslebens nicht mehr antasten. Dieses Vermögen ist für Ihre Rente vorgesehen. Wenn Sie nicht mehr arbeiten, brauchen Sie monatliche Einnahmen, um davon Ihre Ausgaben zu bestreiten. Legen Sie Ihr Geld hierfür nicht zu konservativ an. Investieren Sie in Aktienfonds-/ETFs und nutzen Sie über den Durchschnittskosteneffekt die Schwankungen am Kapitalmarkt geschickt für sich aus.
Mein Rat: beginnen Sie rechtzeitig, Ihre Einnahmen und Ausgaben zu planen und schieben Sie die Planung und Umsetzung Ihrer Altersvorsorge nicht auf. Es könnte sich später rächen.
Wenn Sie wissen möchten, wie eine Drei-Topf-Strategie für Sie aussehen kann, melden Sie sich bei mir und vereinbaren Sie einen Termin für Ihr kostenfreies Erstgespräch.