Heute kommt der zweite Teil meiner Serie über die Fallen, die Frauen bei ihrer Altersvorsorge umgehen sollten.
Sich auf Unwissenheit und Ahnungslosigkeit beziehen
„Unwissenheit schützt vor Schaden nicht“ sagt ein Sprichwort. Das gilt besonders für Geldanlage und Altersvorsorge. Warum Unwissenheit in diesen Bereichen besonders fatal sein kann, erfahren Sie in diesem Blogartikel.
Alle Erwerbstätigen brauchen im Alter eine Versorgung. Jeder muss von etwas leben, wenn er nicht mehr arbeitet. Daran führt kein Weg vorbei. Dazu braucht es ein Vermögen, das in der Rente aufgezehrt werden kann. Wie Vermögen entsteht, lernen wir weder in der Schule, noch in der Ausbildung. Auch nicht in der Bankausbildung. Dort lernen die Auszubildenden „Bank“, nicht Vermögensaufbau oder gar „finanzielle Freiheit“.
In Schulen wird kein Wissen über Geldanlage, Vermögensaufbau und Rente vermittelt. Das hat dazu geführt, dass die Menschen einfach wenig darüber wissen. Wenn Geld und Finanzen nicht ausdrücklich zu Ihren persönlichen Interessensgebieten zählt, wird der Kelch wahrscheinlich an Ihnen vorüberziehen und Sie werden sich niemals aus eigenem Antrieb damit beschäftigen. Daher mache ich niemandem einen Vorwurf, wenn er/sie sich nicht auskennt mit Finanzen. Es ist wirklich ein spezielles Thema und nicht jeder mag es gerne.
Was würde es für Sie bedeuten, wenn Sie sich besser mit Geldanlage auskennen würden?
- Sie könnten besser mit Geld umgehen und wüssten wie sich finanzielle Entscheidungen, die Sie heute treffen auf Ihre Zukunft auswirken könnten. Sie würden z.B. erkennen, welche Risiken in Finanzprodukten enthalten sind und was diese Risiken konkret für Sie bedeuten würden.
- Finanzielle Unsicherheit und Unwissen sind eine Quelle von Stress. Gut, auch top ausgebildete Leute bleiben nicht immer gelassen, wenn die Kapitalmärkte Achterbahn fahren. Kursschwankungen können mitunter ganz schön die Schweißperlen auf die Stirn treiben. Doch wissen diese Menschen, dass sich Aktienkurse auch wieder erholen und ein vorübergehendes Minus im Depot nichts Schlimmes ist.
- Klare Ziele und deren strategische Planung können helfen, gelassener in die Zukunft zu schauen und die Nerven zu bewahren, wenn es im Leben oder am Kapitalmarkt mal anders läuft als geplant.
Achtung: hier lauert allerdings eine weitere Falle, nämlich dem Irrglauben aufzusitzen, dass Sie erstmal alles verstanden haben müssen, bevor Sie überhaupt mit Ihrer Finanzplanung starten können. Es ist nahezu unmöglich, sich als Laie auf den Wissens- und Erfahrungsstandes eines professionellen Finanzexperten zu bringen. Sie müssten in Ihrer Freizeit Kurse besuchen, Fachbücher lesen und Abschüsse in Finanzwissenschaften machen. Dann könnte es vielleicht klappen. Wer macht das schon, der nicht wirklich den Beruf wechseln möchte. Wollen Sie dafür wirklich Ihre Freizeit opfern, um sich professionell aufzuschlauen? Das Niveau eines erfahrenen Finanzprofis werden Sie trotz allem kaum erreichen.
Was ist die Lösung? Gehen wir doch gemeinsam einen Mittelweg. Ein Mittelweg zwischen Ahnungslosigkeit und dem Wissenstand eines Finanzprofis.
Meine Tipps für Sie, wenn Sie sich weiterbilden möchten:
- Lesen Sie gute Fachbücher über Finanzen.
Das Angebot an Fachliteratur ist mittlerweile immens. Vom niederschwelligen Einstieg bis zur Literatur für Finanzprofis ist alles dabei. Schauen Sie, welche/r Autor/in Ihnen persönlich am meisten liegt und achten Sie darauf, dass nicht „durch die Hintertür“ Finanzprodukte verkauft werden. Ob das so ist, werden Sie schnell herausfinden. - Schauen Sie Videos auf Youtube oder anderen Kanälen und schauen Sie sich hier die verschiedensten Themen an über Geldanlage, Altersvorsorge, Vermögensaufbau, Absicherung der Arbeitskraft usw. Auch hier werden Sie schnell herausfinden, wer wirklich Ahnung hat und wer nur so tut, als hätte er Ahnung.
- Suchen Sie sich eine/n unabhängigen Berater oder Beraterin. Sie können die Person direkt fragen, ob Sie an eine oder mehrere Investmentgesellschaften oder Versicherungen angebunden ist. Auch sehr hilfreich für Sie ist die Antwort auf die Frage, ob die Finanzberatung auf Honorarbasis- oder Provisionsbasis vergütet wird. Beide Vergütungsformen haben ihre Vor- und ihre Nachteile. Dazu wird es von mir zeitnah nochmal einen eigenen Blogartikel geben.
Alles in allem möchte ich Ihnen den Rat geben: machen Sie sich schlau, informieren Sie sich und lassen Sie sich dann professionell beraten. Die Beratung sollte überdies keine einmalige Angelegenheit sein, sondern das Ergebnis sollte regelmäßig überprüft werden. Am besten wäre es, wenn Sie einmal jährlich oder alle zwei Jahre einen Check-up Ihrer Finanzen machen lassen. Damit sind Sie auf der sicheren Seite.