Kommt dir die Aussage: „Aktien sind Zockerpapiere!“ bekannt vor? Oder glaubst du, dass Aktien nur etwas „für Reiche“ sind? Warum an diesen Sprüchen nichts dran ist und warum sich Aktien bestens als langfristige Geldanlage eignen, verrate ich dir in diesem Blogartikel.
Bevor ich mich beruflich und später auch privat mit Aktien und Aktienfonds beschäftigt habe, dachte ich auch immer:
– Aktien sind gefährlich und nur was für Leute mit viel Geld.
– Die Börse ist ein Spielcasino und Spekulanten zocken mit Aktien, um hohe Gewinne zu machen.
– Aktien sind unsicher und mit hohen Risiken behaftet.
Mittlerweile weiß ich: Das stimmt zu 99% nicht.
Aktien sind, zumindest Aktien von Unternehmen, in die ich investiere, sind grundsolide und haben rein gar nichts mit Zockerei zu tun.
Übrigens: wenn du spekulieren oder traden möchtest, gibt´s viel bessere Möglichkeiten als Aktien. Gehe dafür lieber in Währungen, Futures oder Indizes. Traden will allerdings auch gelernt sein und ohne einen guten Coach an deiner Seite kommst du im Trading nicht besonders weit. Gerne empfehle ich dir jemanden, der dir Trading von der Pike auf beibringen kann.
Jetzt aber zurück zur Aktie.
Was ist denn eine Aktie von ihrem Charakter her? Eine Aktie ist ein Anteilschein an einem Unternehmen. Wenn du Aktien kaufst, gehört dir ein kleiner Teil dieser Aktiengesellschaft. Damit bist du Mit-EigentümerIn und bist stimmberechtigt auf der Hauptversammlung, die normalerweise einmal pro Jahr stattfindet. Das nur mal so zum Hintergrund.
Was vielen Menschen Angst macht ist, dass Aktien an der Börse gehandelt werden und keiner weiß, wie sich die Aktienkurse entwickeln. Das bedeutet, dass der Kurs einer Aktie auch mal fallen kann, wenn es schlechte Nachrichten über das Unternehmen zu berichten gibt oder die Konjunkturaussichten allgemein nicht so rosig sind. Im März dieses Jahres gab es für ganz viele Unternehmen schlechte Nachrichten aus China, die sich in kürzester Zeit rund um die Welt verbreiteten. Das Corona-Virus hatte weltweit zur großen Verunsicherung der Anleger beigetragen und dazu geführt, dass weltweit die Börsen einbrachen. Viele Anleger haben in Panik verkauft und haben dadurch hohe Verluste realisiert.
Das ist das Verkehrteste, was du machen kannst: in Panik verkaufen.
Wie wir alle gesehen haben, haben sich die Märkte nach wenigen Wochen wieder erholt. Die Crux dabei ist jedoch:
Das wusste vorher keiner! Der Großteil der Anleger dachte:
- Es geht immer noch weiter runter
- Die Aktien steigen nie mehr
- Dieses Virus wird die Weltwirtschaft lahmlegen und nichts geht mehr
„Im Nachhinein ist man immer schlauer“ heißt es so schön.
Wie kannst du dich vor Kurzschlusshandlungen und Panikverkäufen schützen?
Ganz einfach: Indem du mit rationalen Gedanken und mit Logik an die Sache herangehst.
„Aber Carmen, ich bin immer total logisch und überlege mir vorher genau, was ich mache, gerade an der Börse!“ wendest du jetzt vielleicht ein.
Das scheint nur so. Unser logischer Verstand kann uns bei der Auswahl der Aktien, bei der langfristigen Strategie und bei unseren finanziellen Zielen helfen. Er setzt jedoch meistens dann aus, wenn sich die gefährlichen Vier breitmachen:
„Euphorie – Angst – Panik – Gier“ wie Beate Sander die gefährlichen Emotionen an der Börse betitelt.
Der Mensch ist ein emotionales Wesen und gerade weil das so ist, ist es besonders wichtig, rational und logisch vorzugehen, besonders wenn es um Geld und Finanzen geht.
Was ich dir rate:
Überlege dir vorher eine glasklare Strategie. In welche Art von Aktien möchtest du investieren? Findest du Dividendenwerte spannend, weil du dir mit den jährlichen Ausschüttungen einen Extra-Urlaub leisten oder deine Hobbys finanzieren möchtest?
Oder reizen dich mehr Wachstumswerte, wo viel Kursfantasie enthalten ist?
Willst du dein Stimmrecht ausüben und Einfluss in dem Unternehmen ausüben? Wenn ja, dann brauchst du schon ein gewisses Paket an Aktien, sonst wirst du nicht ernst genommen.
Oder bist du eher der Warren Buffett unter den Investoren, der bewusst ganz langfristig investiert, um ein eigenes Imperium zu schaffen? Es müssen ja nicht gleich Milliarden sein wie bei WB, aber er hat ja auch mal klein angefangen.
Überlege dir vorher genau, welche Strategie zu fahren möchtest und setze sie konsequent um.
Kümmere dich um deine Aktien. Habe Spaß daran, sie wachsen und gedeihen zu sehen. Behandle sie wie dein Baby. Ein Aktiendepot braucht viel Aufmerksamkeit und Zuwendung. Je nach deiner verfügbaren Zeit solltest du wöchentlich ein paar Stunden Zeit einplanen. Diese nutzt du am besten zur Recherche, zur Analyse und für die Planung deiner Liquidität bzw. die Planung neuer Investitionen. Ziehe für deine Entscheidungen auch immer die Charttechnik hinzu. Charttechnik hilft dir dabei, günstige Einstiegszeitpunkte zu finden und abzuchecken, ob ein Trend, also Aufwärts- oder Abwärtstrend vorhanden ist.
Das geniale bei Aktien finde ich ja etwas ganz anderes: Du nutzt Geld, um Geld zu machen.
Wir alle sind es gewohnt, mit Arbeit unser Geld zu verdienen. Das ist normal, wir sind es gewohnt und dieses Modell funktioniert überall auf der Welt. Menschen verkaufen ihre Zeit, in der sie etwas „arbeiten“ und erhalten dafür Geld.
Wenn du in Aktien investierst, nutzt du Geld, um damit Geld zu machen. Klar gehört da auch Arbeit in Form von Gehirnschmalz dazu, aber die Grundlage ist dein Geld oder nenne es auch dein Kapital. Und damit machst du dich langfristig frei und unabhängig von deiner Arbeitskraft. Das ist das eigentlich Geniale daran, Investor zu sein.
Wenn ich dir damit geholfen habe, deine Sicht auf Aktien neu auszurichten und dich dem Thema neu zuzuwenden, würde es mich sehr freuen. Jeder hat mal klein angefangen und jede Reise beginnt mit dem ersten Schritt.
Ich wünsche dir viel Erfolg bei deinen Investments.